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Rassismus Mann hetzt Hund auf Geflüchtete

Ende August 2018 starten zwei Gerichtsverfahren nach rassistischen Angriffen im Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt.

23.08.2018, 09:52

Naumburg/Weißenfels (sk) l Am Montag (27. August 2018) beginnt um 10.30 Uhr am Amtsgericht Naumburg der Prozess wegen eines rassistischen Angriffs auf zwei jugendliche Geflüchtete aus Mali und Burkina Faso. Die Staatsanwaltschaft wirft einer zur Tatzeit 51-jährigen Frau und ihrem damals 28-jährigen Sohn gefährliche Körperverletzung und Beleidigung vor.

Im Mai 2017 sollen auf dem Domplatz in Naumburg die Geflüchteten im Alter von 19 und 21 Jahren sowie ein Ukrainer aus einem Auto heraus rassistisch beleidigt worden sein. Als sie fragen, was das solle, stoppt das Auto, ein Mann steigt aus und beschimpft sie weiter. Dann soll der Unbekannte einen Hund aus dem Auto geholt und ihn auf die Gruppe gehetzt haben. Der 19-Jährige kann Bisse abwehren, seine Kleidung wird dabei jedoch zerrissen und er wird von den Krallen verletzt.

Der Angreifer soll außerdem mit Fäusten und einer Hundeleine auf die Opfer losgegangen sein. Anschließend soll die Fahrerin ihr Auto mit hoher Geschwindigkeit auf die Gruppe zugesteuert haben. Weil es dem 19-Jährigen gelingt beiseite zu springen, werde er nur leicht vom Auto erfasst. Dann sollen beide Angreifer die Betroffenen weiter beleidigt haben. Erst als Passanten schließlich die Polizei alarmieren flüchten sie. Der 19-Jährige erleidet Hämatome im Gesicht und eine Beinverletzung und muss im Krankenhaus behandelt werden.

Ein weiterer Gerichtsprozess startet am Donnerstag (30. August 2018) um 8.45 Uhr am Amtsgericht Weißenfels gegen zwei Männer wegen eines rassistischen Angriffs auf einen Geflüchteten aus Guinea-Bissau. Die Staatsanwaltschaft wirft den beiden zur Tatzeit 23- und 29-jährigen Angeklagten aus Hohenmölsen gefährliche Körperverletzung und Beleidigung vor.

Im Dezember 2016 soll in Hohenmölsen der damals 23-Jährige aus Guinea-Bissau von zwei Männern mehrfach rassistisch beleidigt worden sein. Anschließend verfolgen sie den Betroffenen und werfen eine Glasflasche nach ihm. Als ein Passant interveniert, lassen die Angreifer von dem Betroffenen ab, um ihn jedoch kurz darauf vor einem Imbiss aufzulauern. Einer der Männer schlägt dem 23-Jährigen mit einem Schlagstock gegen den Oberkörper. Als der Betroffene flüchtet, wird er von einer Glasflasche am Bein getroffen. Dann verfolgen die Angreifer den 23-Jährigen mit dem Auto, bis er sich zu einem Bekannten retten kann, der die Polizei alarmiert. Aufgrund seiner Verletzungen an Oberkörper und Bein muss der Betroffene ambulant im Krankenhaus behandelt werden.