Zwei Höfe in Ostfriesland gesperrt / Behörden nehmen weitere Proben Belastete Eier in Niedersachsen entdeckt
Hannover (dapd) l Wegen überhöhter Werte von dioxinähnlichem PCB in Eiern sind auch in Niedersachsen zwei Legehennenbetriebe gesperrt worden. Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums handelt es sich um zwei größere Betriebe mit konventioneller Freilandhaltung im Landkreis Aurich. Alle ausgelieferten Eier wurden bereits zurückgerufen. Es könnten aber noch Eier bei den Verbrauchern sein. Die Behörden warnten vor dem Verzehr. Die erhöhten Werte wurden von den Betrieben bei Eigenkontrollen festgestellt, wie eine Sprecherin gestern sagte.
Bei den Untersuchungen wurden sogenannte PCB-Summengehalte von 8,65 beziehungsweise 19,5 Pikogramm pro Gramm Fett festgestellt. Der zugelassene Höchstgehalt liegt bei 5,0 Pikogramm pro Gramm Fett.
Gewarnt wurde vor dem Verzehr von Eiern mit den Erzeugercodes 1-DE-0354451, 1-DE-0354452, 1-DE-0354453, 1-DE-0352691. Nicht alle Eier müssten belastet sein, aber vorsorglich werde vor dem Verzehr aller Produkte der Höfe gewarnt. Wie viele Eier in den Handel gelangt sind, ist noch unklar. Die Vertriebswege würden derzeit noch ermittelt, sagte die Sprecherin. Über welchen Zeitraum die belasteten Eier ausgeliefert wurden, ist ebenfalls noch ungeklärt. In der Regel gebe es alle zwei bis drei Monate Eigenkontrollen in den Betrieben.
Warum die Eier erhöhte PCB-Werte aufweisen, wird derzeit untersucht. Von Mitarbeitern des Landesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit wurden Proben von Boden, Einstreu und Tränken in den Betrieben genommen. "Die Untersuchungen zur Ursache laufen auf Hochtouren", sagte die Sprecherin. Die Höfe wurden von einem Futtermittelhersteller aus Niedersachsen beliefert.
Vor kurzem waren bereits in Nordrhein-Westfalen Eier mit stark überhöhten PCB-Grenzwerten in einem Großbetrieb im Kreis Minden-Lübbecke und bei zwei Direktvermarktern in Duisburg entdeckt worden.