Jedes dritte Fahrrad mit Elektroantrieb / Eine Million Euro Verlust durch Zukauf zweier Firmen Elektroräder beflügeln Umsatz bei Mifa Sangerhausen
Sangerhausen (dpa) l Die Nachfrage nach Elektrofahrrädern hat das Geschäft des Fahrradherstellers Mifa weiter beflügelt. Der E-Bike-Anteil am Gesamtumsatz stieg vergangenes Jahr auf 30 Prozent, wie das Unternehmen aus Sangerhausen am Donnerstag mitteilte. 2011 lag dieser Anteil bei 12,5 Prozent. Der Gesamtumsatz des Fahrradherstellers konnte vor allem mit dem Verkauf der teureren E-Bikes auf 111,3 Millionen Euro erhöht werden. Das waren 10,7 Prozent mehr als im Jahr 2011, wie die Mitteldeutsche Fahrradwerke AG (Mifa/Sangerhausen) weiter mitteilte.
Mifa verkaufte 2012 rund 47000 E-Bikes (2011: 27000), insgesamt wurden aber mit 546000 Fahrrädern (2011: 644000) weniger Mifa-Räder abgesetzt. Sondereffekte wie der Zukauf von zwei Fahrradfirmen brachten Mifa einen Verlust von einer Million Euro ein. Die Firma mit mehr als 100-jähriger Tradition ist nach eigenen Angaben der absatzstärkste Fahrradhersteller in Deutschland. Seit dem Geschäftsjahr 2011 produziert Mifa auch E-Bikes und sieht sich mittlerweile als Marktführer dieser Branche. Laut Zweirad-Industrie-Verband lag die Zahl der in Deutschland verkauften Fahrräder 2012 erstmals seit dem Jahr 2000 unter der 4-Millionen-Marke.
Mifa-Vorstand Peter Wicht geht von einem weiter wachsenden E-Bike-Markt aus. Fahrräder seien generell gefragt aufgrund der Entwicklung der Benzinpreise und des Umweltbewusstseins, sagte er der Nachrichtenagentur dpa. 2013 werde mit einem Umsatz von 120 bis 130 Millionen Euro gerechnet. 2012 verkaufte das Unternehmen den Angaben zufolge 499000 konventionelle Fahrräder - ohne Elektromotor. Das waren 19,2 Prozent weniger als 2011 (617000). Grund dafür sei eine witterungsbedingt schwächere Nachfrage in Europa gewesen.
Etwa ein Fünftel (21,1 Prozent) des Gesamtumsatzes erziele das Unternehmen durch den Export. Die Fahrradproduktion in Sangerhausen (Landkreis Mansfeld-Südharz) begann im Jahr 1907. Mifa hatte 2012 rund 770 Mitarbeiter (2011:610). 2004 ging die Firma an die Börse. Vor zwei Jahren stieg AWD-Gründer Carsten Maschmeyer als Investor ein, er hält fast 30 Prozent der Unternehmensanteile.