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Geld Höherer Stromverbrauch wegen Corona-Heimarbeit in Sachsen-Anhalt

Haushalte in Sachsen-Anhalt müssen im Mittel mit 65 Euro Mehrausgaben im Jahr rechnen.

Von Jens Schmidt Aktualisiert: 14.4.2021, 18:11

Magdeburg. Sachsen-Anhalts Haushalte haben seit Jahresbeginn mehr Energie verbraucht. Der Trend dürfte sich in den nächsten Wochen verstärken, da der Bund die Coronaregeln verschärft und mehr Druck auf Firmen ausübt, Mitarbeiter zu Hause arbeiten zu lassen.

Eine landesweite Statistik gibt es zwar nicht. Doch Nachfragen bei Versorgern belegen den Trend nach oben. Für die Monate Januar und Februar melden die Städtischen Werke Magdeburg bei Privathaushalten ein Strom-Verbrauchsplus von gut sechs Prozent. In den Halberstadtwerken liegt das Plus zwischen drei und fünf Prozent. Ähnlich ist es bei EON, dem Großversorger im Norden des Landes. Hält der Trend an, muss ein vierköpfiger Haushalt am Jahresende etwa 65 Euro mehr Stromgeld überweisen. Bereits 2020 kam es im Mittel zu Nachzahlungen von 112 Euro, ergab eine Umfrage des Vergleichsportals Verivox.

„Die Ursachen für den höheren Verbrauch sind durchaus im Homeoffice zu finden“, sagt Anja Kessler-Wölfer von den Stadtwerken in Magdeburg. Vor allem Computer und Herd lassen den Zähler drehen. Hinzu kommen in einigen Haushalten elektrische Durchlauferhitzer für warmes Wasser.

Die Heimarbeit fiel dieses Jahr zudem in recht kalte Wintermonate. Verglichen mit 2020 war der Januar in Sachsen-Anhalt gut drei Grad und der Februar sogar fünf Grad kälter. Etliche Wärmepumpen mussten mit Strom zuheizen. Zum höheren Stromverbrauch addieren sich höhere Ausgaben für Gas oder Öl. Bei den Städtischen Werken Magdeburg verbrauchten die Privathaushalte im Januar und Februar 24 Prozent mehr Gas als im Vorjahreszeitraum.

Der Bund hat fürs Homeoffice Steuererleichterung beschlossen: 5 Euro pro Tag, maximal 600 Euro im Jahr kann man im Jahressteuerausgleich angeben. „Das ist besser als nichts, aber wir hätten uns gern mehr gewünscht“, sagt Ralf Seibicke, Landeschef des Bundes der Steuerzahler. Zumal: Homeoffice bedeutet zumeist auch weniger Tage im Betrieb und damit weniger Kilometerpauschale. Daher: Wer mehr als 17 Kilometer Arbeitsweg hat (einfache Strecke), der fährt steuerlich mit der Pendlerpauschale besser als mit der Homeoffice-Pauschale.