Unternehmen weiter auf dem Wachstumspfad Impfstoffwerk in Dessau-Roßlau will erneut Millionen investieren
Das Impfstoffwerk in Dessau-Roßlau setzt seinen Erfolgskurs fort. In den nächsten Jahren sollen "mehrere zehn Millionen Euro" investiert werden, kündigte gestern die Unternehmensleitung bei einem Besuch von Ministerpräsident Wolfgang Böhmer und Wirtschaftsminister Reiner Haseloff (beide CDU) an.
Dessau-Roßlau. Das Impfstoffwerk in Dessau-Roßlau wird erneut erweitert. Wie die Unternehmensleitung gestern mitteilte, ist innerhalb der nächsten zwölf Monate mit einem weiteren Spatenstich zu rechnen. Zudem sollen in den kommenden Jahren "mehrere zehn Millionen Euro" für neue High-Tech-Produktionsanlagen ausgegeben werden.
Die IDT Biologika GmbH verdient ihr Geld unter anderem mit der Entwicklung und Herstellung von Impfstoffen für Mensch und Tier und mit der sterilen Abfüllung und Verpackung von Spritzen.
Erst im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen dafür eine nahezu vollautomatische Spritzenlinie in Betrieb genommen, mit der pro Jahr bis zu 30 Millionen Spritzen verpackt werden können. Produziert und entwickelt werden auch verschiedenste Impfstoffe für klinische Prüfungen und neue Technologien für Humanimpfstoffe beispielsweise gegen Tuberkulose, AIDS und Malaria. Auch Notfall-Impfstoffreserven etwa für England und die USA sowie Schweineinfluenza-Impfstoff kommen von IDT.
Seinen Ursprung hat das Impfstoffwerk in dem 1921 in Dessau gegründeten Bakteriologischen Institut der Anhaltischen Kreise. In der Vergangenheit wurden hier Impfstoffe unter anderem gegen Tetanus und Diphterie hergestellt.
Heute zählt IDT, die Buchstaben stehen für "Impfstoffwerk Dessau-Tornau", mit 830 Mitarbeitern zu den erfolgreichsten Mittelständlern der Branche in Ostdeutschland. Allein in den vergangenen Jahren waren in dem Unternehmen 200 neue Arbeitsplätze entstanden, in diesem Jahr liegt die Zahl der Neueinstellungen bei 80.
Das Unternehmen gehört zur Klocke-Firmengruppe, die mit mehr als 1300 Mitarbeitern Verpackungslösungen für die pharmazeutische, kosmetische, Lebensmittel- und die chemisch-technische Industrie entwickelt und realisiert.
Nach eigenen Angaben investiert IDT zwölf Prozent vom Umsatz in Forschung und Entwicklung. Zudem seien seit der Privatisierung im Jahr 1993 mehr als 250 Millionen Euro in den Ausbau des Biopharmaparks investiert worden. So wurde beispielsweise ein neues Produktionsgebäude errichtet.
Im vergangenen Jahr erzielte das Unternehmen einen Umsatz von rund 100 Millionen Euro. Zum Vergleich: 1995 hatte dieser gerade einmal 15 Millionen Euro betragen. In diesem Jahr strebt IDT etwa 110 Millionen Euro an.
Von der guten Firmenentwicklung hatten sich gestern Ministerpräsident Wolfgang Böhmer und Wirtschaftsminister Reiner Haseloff (beide CDU) bei einem Werksbesuch persönlich ein Bild gemacht.
Überhaupt hat sich die Pharmabranche in Sachsen-Anhalt in den vergangenen Jahren gut entwickelt. Die Umsätze der Unternehmen haben sich seit 2002 mehr als verdoppelt. Im vergangenen Jahr lagen sie bei rund 1,1 Milliarden Euro. Mehr als 3000 Menschen arbeiten in der Branche.