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Jobcenter-Chef bereicherte sich

24.11.2011, 04:21

Merseburg (dpa/ko) l Der beurlaubte Leiter des Jobcenters im Saalekreis, Roland Schimek (50), hat sich bei seiner Arbeit bereichert. Das geht aus einem Bericht des Rechnungsprüfungsamtes des Kreises hervor, berichtet die "Mitteldeutsche Zeitung". Eine Sprecherin des Landratsamtes bestätigte dies.

Schimek soll demnach seit 2005 Arbeitslose in 25 Firmen seines Imperiums vermittelt und dafür rund 210000 Euro Zuschüsse kassiert haben. Zudem soll er 84000 Euro Provision erhalten haben. In vier der begünstigten Firmen sei Schimek Geschäftsführer, in den anderen Unternehmen sei er Gesellschafter. Nach Angaben des Mitteldeutschen Rundfunks sollen insgesamt 60-mal Fördermittel aus dem Jobcenter in Schimeks Firmen geflossen sein. Der Jobcenter-Chef habe damit zum Teil gegen Gesetze verstoßen, befand das Rechnungsprüfungsamt.

Landrat Frank Bannert (CDU) kündigte arbeitsrechtliche Schritte gegen den Mann an. "Herr Schimek hat unser Vertrauen grob missbraucht. Das können wir nicht tolerieren", sagte Bannert der MZ. Schimek hatte seinen Posten bereits Ende Oktober fristgemäß gekündigt und um Freistellung gebeten, nachdem die Vorwürfe gegen ihn öffentlich geworden waren. Damals beteuerte er noch, sich nicht bereichert zu haben.

Das Arbeitsverhältnis des Jobcenter-Chefs würde damit zum 31. Dezember enden, bis dahin stünde ihm sein Gehalt zu. Laut Bannert soll Schimek nun außerordentlich und damit fristlos gekündigt werden. Außerdem soll er Geld zurückzahlen. Ein Sonderkreistag soll sich in der nächsten Woche mit dem Fall befassen.