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Beschwerde gegen Insolvenzplan Karstadt-Übergabe an Investor noch ungewiss

30.09.2010, 04:16

Essen (dpa). Die an diesem Freitag geplante Übergabe der insolventen Warenhauskette Karstadt an den Investor Nicolas Berggruen ist weiter ungewiss. Auch nach der Rücknahme einer der beiden Beschwerden gegen den Insolvenzplan ist die geplante Aufhebung des Insolvenzverfahrens nicht gesichert.

Ein Essener Gerichtssprecher wollte gestern keine Stellung dazu nehmen, welche der Beschwerden zurückgenommen wurde. Nach eigenen Angaben war es der Münsterländer Geschenkartikelhändler Gilde. Damit bleibt der Widerspruch des britischen Unternehmens Dawnay Day weiter bestehen.

"Damit Karstadt Ende dieser Woche vollständig aus der Insolvenz entlassen werden kann, müssten jedoch beide Gläubiger ihre Beschwerden zurücknehmen", schrieb Karstadt-Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg gestern in einem Brief an die Mitarbeiter.

Die Widersprüche der Karstadt-Gläubiger waren zuvor beim Essener Amtsgericht ohne Erfolg geblieben. Der Fall wurde jedoch dem Landgericht vorgelegt. Danach könnte ein Beschwerdeführer noch den Bundesgerichtshof anrufen. Der Rechtsweg könne sich "wochenlang hinziehen", so Görg.

Falls auch nur ein Gläubiger weiter die Gerichte beschäftigt, könnte die geplante Übergabe auf unbestimmte Zeit blockiert sein. Görg hatte den Beschwerden in dieser Woche in einem Brief an die rund 25 000 Karstadt-Mitarbeiter "keinerlei Aussicht auf Erfolg" bescheinigt.