1. Startseite
  2. >
  3. Sachsen-Anhalt
  4. >
  5. Regionale Wirtschaft
  6. >
  7. Betrug mit Corona-Tests - Wurde auch in Dessau falsch abgerechnet?

Millionen-Betrug in Testzentren Nach Großrazzia in Berlin: Wurde auch in Dessau mit Corona-Schnelltests betrogen?

In mehreren Städten gab es Betrug mit Corona-Schnelltests. Dabei wurden Tests abgerechnet, die nie durchgeführt wurden. Der Schaden geht in die Millionen. Nun wird auch ein Verdachtsfall aus Dessau untersucht.

Von Oliver Müller-Lorey Aktualisiert: 22.10.2021, 14:33
Ein Corona-Schnelltestzentrum.
Ein Corona-Schnelltestzentrum. Foto: imago images/Ralph Peters

Dessau-Rosslau/Berlin/MZ - Die Generalstaatsanwaltschaft Berlin hat im Zuge von Ermittlungen wegen des Verdachts des Abrechnungsbetrugs mit Coronatests neben Räumen in Berlin und Sachsen auch ein Objekt in Dessau-Roßlau durchsucht. Das teilte die Behörde in einer gemeinsamen Erklärung mit dem LKA Berlin mit.

Der Geschäftsführer einer GmbH, die vor allem in Berlin-Wedding Testzentren betrieben hat, steht im Verdacht, zusammen mit einem weiteren Mann für Mai und Juni 2021 erfundene und nie stattgefundene Tests bei der Kassenärztlichen Vereinigung abgerechnet zu haben. So soll ein Schaden von knapp 3,2 Millionen Euro entstanden sein.

Betrug mit Corona-Tests: War verdächtige Firma auch in Dessau aktiv?

Ob die Firma auch in Dessau ein Testzentrum betrieben hat, konnte ein Sprecher der Berliner Generalstaatsanwaltschaft nicht sagen. „Es ist unklar, ob in Dessau auch ein Tatort war“, sagte er. Mit Sicherheit habe sich hier aber ein Geschäftsraum befunden, der durchsucht wurde. „Das war aber nicht sehr ergiebig“, so der Sprecher. Festnahmen gab es in dem Fall nicht.

In Berlin waren die Beamten hingegen fündig geworden. „Die Durchsuchungen führten zur Sicherstellung zahlreicher Geschäftsunterlagen, die nun ausgewertet werden. Auf Grundlage eines durch das Landgericht Berlin angeordneten Vermögensarrests ist es zudem gelungen, beträchtliche Vermögenswerte zum Zweck der späteren Abschöpfung vorläufig zu sichern“, heißt es in der Mitteilung. Dazu zählten unter anderem mehrere Grundstücke der Beschuldigten und eine fünfstellige Summe Bargeld.