Kaliwerk Zielitz investiert in eigenes Kraftwerk Neue Dampfturbine erzeugt bis zu 95 Prozent des Strombedarfs
Das Kaliwerk Zielitz nimmt in wenigen Tagen eine 15,4 Millionen Euro teure neue Dampfturbine in Betrieb. Damit kann das Unternehmen künftig seinen Bedarf an Elektroenergie zu 95 Prozent selbst decken.
Zielitz. Das Zielitzer Kaliwerk benötigt für die Versorgung seiner Produktionsbereiche unter und über Tage große Mengen an elektrischer Energie und Dampf. Mit der Investition in die neue 30-Megewatt-Turbine kann das Unternehmen nicht nur seinen Bedarf fast komplett selbst decken, sondern auch die Energieeffizienz deutlich verbessern. Das Aggregat arbeitet nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung und erreicht damit einen Wirkungsgrad von über 90 Prozent.
"Das Werk ist beispielgebend bei seinen Bemühungen um Energieeffizienz", betonte Wirtschaftsminister Reiner Haseloff (CDU) gestern bei der Besichtigung der Turbine, die derzeit ihren Probelauf absolviert. Werksleiter Hans-Joachim Kind ergänzte, "effiziente Energienutzung bedeutet nicht nur den sorgsamen Umgang mit wertvollen Ressourcen, sondern auch einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz".
Die hochmoderne Dampfturbine erzeugt soviel Strom, dass damit etwa 50 000 Haushalte versorgt werden könnten. Das Werk versteht diese Investition als einen wichtigen Beitrag zur Standortsicherung.
Bei seinem Gesprächen im Kaliwerk ließ sich der Wirtschaftsminister auch über den aktuellen Stand der Kaliproduktion informieren. Nachdem in der Spitze der Wirtschaftskrise auch in Zielitz Kurzarbeit geleistet werden musste, produziert das Unternehmen derzeit wieder mit voller Kapazität, informierte Hans-Joachim Kind. Das erste Halbjahr 2010 sei von einer sich normalisierenden Nachfrage nach Düngemitteln geprägt.
Zielitzer Kali wird vor allem nach Südamerika und Asien exportiert. Sehr erfolgreich sei auch die im Vorjahr aufgenommene Produktion von Kaliumchlorid (KCl) in Lebensmittelqualität. Das Zielitzer Kaliwerk ist in der Lage, zusätzlich zum bisherigen Produktionsportfolio bis zu 35 000 Tonnen KCl (extra gereinigt und gefiltert) für die Lebensmittelindustrie und bis zu 28 000 Tonnen in Industrie- und Futtermittelqualität herzustellen. Damit ist Zielitz jetzt weltgrößter Hersteller bei diesem Produkt.
Reiner Haseloff betonte zum Abschluss seines Besuches, dass das Zielitzer Kaliwerk mit seinen 1720 Beschäftigten der größte industrielle Arbeitgeber in Sachsen-Anhalt nördlich der Landeshauptstadt ist.
Auch die Ausbildungsquote sei mit aktuell 8,8 Prozent beispielgebend.