Brandenburg-Gruppe baut neues Werk zur Holzverarbeitung in Magdeburg Neues Holzfaserwerk nutzt Abfallspäne
In Magdeburg-Rothensee siedelt sich ein weiteres Holzverarbeitungsunternehmen an. Die Firma Ligno-Tech will ab Sommer Holzfaserprodukte herstellen.
Magdeburg l Die neuen Produktionsanlagen entstehen derzeit auf dem Industriegelände der ehemaligen Großgaserei von Magdeburg. Die Öfen der Steinkohlenkokerei waren Mitte der 1990er Jahre abgerissen und das stark mit Teerrückständen kontaminierte Gelände rekultiviert worden. Inzwischen hat die Industrie das Terrain zurückerobert.
Zur Jahrtausendwende siedelte sich die Firma Nordlam aus Südtirol auf dem verkehrsgünstig am Elbehafen gelegenen Gelände an. Nordlam stellt Brettschichtholz für den Haus- und Gewerbebau her. Das Unternehmen mit inzwischen knapp 200 Mitarbeitern ist stetig gewachsen und erwirtschaftete 2011 einen Jahresumsatz von 80 Millionen Euro. Derzeit baut Nordlam eine neue Produktionshalle und erweitert damit die Kapazitäten massiv.
In unmittelbarer Nachbarschaft der Südtiroler errichtet nun die Firma Ligno-Tech eine Produktionsanlage. Ligno-Tech aus Goldenstedt in Niedersachsen gehört zur Brandenburg-Gruppe, ein Familienunternehmen, das 1962 von Johannes Brandenburg gegründet wurde. Die Brandenburg-Gruppe produziert indus-trielle Füllstoffe, Tiereinstreu und Räucherspäne bislang in fünf Werken - neben dem Stammsitz auch in Wismar, Dittersdorf (Thüringen), Göttingen und Varberg (Schweden).
"Wir möchten noch im ersten Halbjahr 2012 in Magdeburg den Produktionsbetrieb beginnen", informierte auf Nachfrage Inhaber Kay Brandenburg in Goldenstedt. In die neue Anlage werde in erster Ausbaustufe ein einstelliger, mittlerer Euromillionenbetrag investiert. "Anfangs werden bei Ligno-Tech zehn Mitarbeiter tätig sein. Später sind weitere Einstellungen vorgesehen", so Kay Brandenburg. Im Magdeburger Werk sollen zukünftig "vorwiegend Holzfaserprodukte für innovative, indus-trielle Anwendungen" hergestellt werden. Brandenburg rechnet mit einer produzierten Jahresmenge von 250000 bis 500000 Kubikmetern Holzfaserstoffe. "Der Rohstoff für die Produktion wird zunächst ausschließlich von dem benachbarten Nordlam-Werk kommen. Später sind auch andere Zulieferer denkbar", so Kay Brandenburg.
Bei Nordlam werden pro Jahr etwa 200000 Kubikmeter Brettschichtholz produziert. Täglich verlassen etwa 20 Sattelzüge mit Holz das Gelände. Entsprechend groß ist der Anteil von Holzspänen und Restholz, die bei Nordlam anfallen. Der neue Nachbar Ligno-Tech macht sich diese Rohstoff-Quelle zunutze.
Die neue Produktionsanlage entsteht in Nachbarschaft zur Wohnsiedlung Rothensee. Brandenburg verspricht aber, dass keinerlei Beeinträchtigungen durch Geruchsbelästigungen oder Abgase zu erwarten seien. "Die moderne Anlage erfüllt alle gesetzlichen Vorschriften in Bezug auf den Umweltschutz. Das von uns angewendete Verfahren kommt ohne größere thermische Prozesse aus", erklärt Kay Brandenburg.