Fraunhofer-Center in Schkopau ist erweitert worden Neues Technologiezentrum hat Solar im Fokus
Schkopau (dapd/dpa). Ein Technologiezentrum des Fraunhofer-Centers für Silizium-Photovoltaik CSP hat gestern in Schkopau im Saalekreis offiziell den Betrieb aufgenommen. Dort können auf rund 2000 Quadratmetern neuartige Verfahren unter anderem zur Kunststoffverarbeitung sowie zur Aufbau- und Verbindungstechnik entwickelt werden. Nach Angaben des Wissenschaftsministeriums steht das Zentrum Solarmodul-, Geräte- und Materialherstellern als anwendungsorientierter Forschungsdienstleister zur Verfügung.
Das Modultechnologiezentrum soll zudem eng mit einem ortsansässigen Fraunhofer Pilotanlagenzentrum für Polymersynthese und -verarbeitung zusammenarbeiten, das sich mit Kunststoffen beschäftigt.
Das Technologiezentrum ist Teil des Fraunhofer-Instituts für Silizium-Photovoltaik in Halle, in das insgesamt 60 Millionen Euro investiert werden. Sachsen-Anhalt stellt davon 52,5 Millionen Euro aus EU- und Landesmitteln bereit, die Fraunhofer-Gesellschaft übernimmt 7,5 Millionen Euro.
Damitgehört das CSP laut Ministerium zu den größten Vorhaben der wirtschaftsnahen Forschungsinfrastruktur in Mitteldeutschland. Derzeit wird das neue Hauptgebäude des Fraunhofer CSP auf dem Weinberg Campus in Halle errichtet. Dort entsteht auf rund 4000 Quadratmetern das neue Zentrum für angewandte Forschung in den Bereichen Solarmodule, Zuverlässigkeit, Solarwafer, Kristallisationstechnologien und Solarzellendiagnostik. Es wird im Endausbau, der für Mitte 2012 geplant ist, über 20 Doktorandenstellen und 40 Praktikumsplätze verfügen. Derzeit sind 55 Mitarbeiter am Fraunhofer CSP beschäftigt. Im Modultechnologiezentrum in Schkopau werden zunächst 13 Mitarbeiter tätig sein.
Wissenschafts- und Wirtschaftsministerin Birgitta Wolff (CDU) zeigte sich zuversichtlich, dass das Modultechnologiezentrum dazu beitragen wird, "die Innovationskraft der heimischen Solarfirmen zu stärken".
Die Möglichkeit zur Erforschung neuer Technologien und Fertigungstechniken für die Herstellung von Solarmodulen gebe der gesamten Branche zusätzlichen Schub. Angesichts des enormen internationalen Wettbewerbs in der Branche seien heimische Unternehmen gut beraten, weiter auf Qualität zu setzen, sagte die Ministerin. "Denn letztlich ist ein Technologievorsprung die beste Versicherung gegen eine Abwanderung der Solarproduktion aus Deutschland."