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Galvanotec GmbH in Osterwieck eingeweiht Oberflächenveredler erhöht die Vielfalt seiner Produktion

Von Mario Heinicke 15.10.2010, 06:16

Die MWG-Galvanotec GmbH lud gestern in Osterwieck (Harzkreis) zur offiziellen Firmeneinweihung ein. Die Wernigeröder MWG-Gruppe hat dorthin einen Teil ihrer Produktion verlegt.

Osterwieck. Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Reiner Haseloff (CDU) zollte den Wernigerödern Respekt, wie sie es nach der Krise geschafft haben, das Unternehmen zu halten und ihm neue Perspektiven zu geben.

Die MWG-Gruppe sah die Krise als Chance und stellte sich neu auf, berichtete Geschäftsführer Daniel Trutwin. Er sprach von einem Glücksfall, dass in Osterwieck gerade die Firma FMD zum Verkauf stand. Deren Anlagen ermöglichen nun eine größere Produktionsvielfalt bei der Oberflächenveredlung. So können hier Werkstücke bis zu einer Größe von 5,40 Meter verchromt werden. Dafür scheint es so wenige Anlagen zu geben, dass sogar Amerikaner den weiten Weg auf sich nehmen, um ihre Teile nach Osterwieck zum Hartverchromen zu schicken. Neue Möglichkeiten eröffnet auch das Zinn-Nickel-Elektrolyt-Bad, das dunkle, hochglänzende Oberflächen erzeugt, die bei der Ausstattung von Ladengeschäften gefragt sind.

Am Stammsitz Wernigerode wurde derweil die sogenannte Handgalvanik stillgelegt. Nur noch ein Hartchromautomat für größere Serien von Kleinteilen steht dort. Stattdessen wurde in Wernigerode eine Pulverbeschichtungsanlage installiert. Diese war im März schon einmal Anlass für Haseloff, den Betrieb zu besuchen, um ihn als Unternehmen des Monats auszuzeichnen.

166 Mitarbeiter sind nun in der MWG-Gruppe beschäftigt. Auch in Blankenburg gibt es einen Produktionsstandort. In Osterwieck wurde im Dezember 2009 mit 28 Leuten begonnen. Jetzt arbeiten hier 38 Frauen und Männer dreischichtig, teils sogar vierschichtig.

"Wer vierschichtig arbeitet, der stellt auch weiter ein", sagte Minister Haseloff zuversichtlich. "Das ist das, was ich mir als Arbeitsminister wünsche." In Osterwieck soll jedenfalls weiter investiert werden. Für eine Logistikhalle steht schon das Fundament. Weitere Automatisierungstechnik ist geplant. Das Abwasser wird dank einer modernen Verdampferanlage bald nicht mehr in das öffentliche Kanalnetz eingeleitet. Die geplanten Investitionen belaufen sich auf etwa eine halbe Million Euro.

Reiner Haseloff wertete das Oberflächenveredlungsgewerbe als ein Alleinstellungsmerkmal des Harzes. Und er sprach sich dafür aus, solche Produktionsstandorte in kleinen Orten vorzuhalten. Das trage dazu bei, die Jugend auch außerhalb der Zentren zu halten.