Agro Bördegrün breit aufgestellt: Stabile Säulen rund um das Kerngeschäft Ackerbau Saat für erfolgreiches Jahr liegt im Boden
Der Landwirtschaftsbetrieb Agro Bördegrün in Niederndodeleben hat im 20. Jahr seines Bestehens Rekordernten bei Zuckerrüben und Mais eingefahren und einen Umsatz von 11,4 Millionen Euro erzielt. Die Saat für weitere Erfolge ist gelegt.
Niederndodeleben l Glück im Unglück: Im vergangenen Frühjahr musste Agro Bördegrün 70 Hektar auf Ackerflächen östlich der Elbe umpflügen. Dort stand das Wasser und hat einen Großteil der Winterkulturen vernichtet. Als Ersatz wurden Mais und Zuckerrüben angebaut, berichtet der geschäftsführende Gesellschafter Ronald Westphal.
Damit landete das Unternehmen einen Volltreffer, denn dank reicher Niederschläge konnten gerade diese Kulturen auch auf den leichteren Standorten hervorragend gedeihen. Rekorderträge wurden erreicht, und die Rüben wurden aufgrund gestiegener Weltmarktpreise außerdem noch besonders gut bezahlt.
Auf 540 Hektar hatte Agro Bördegrün Zuckerrüben angebaut und einen Durchschnittsertrag von 64,6 Tonnen pro Hektar erzielt bei einem Zuckergehalt von 18,1 Prozent. In diesem Jahr wurden auf 480 Hektar Rüben gedrillt.
Eine Rekordernte haben die Landwirte im vergangenen Jahr auch beim Silomais eingefahren. 61,2 Tonnen holten sie vom Hektar und belieferten damit die Bioraffinerie Magdeburg/Niederndodeleben, an der Agro Bördegrün neben den Firmen 3G Industrie Holding GmbH und Bio-Masse-Hof Zerbst GmbH beteiligt ist. Beim Körnermais wurde ebenfalls ein Rekordwert erzielt.
Wie beim Silomais hat Agro Bördegrün auch beim Raps eine sehr direkte Vertriebslinie: Das Unternehmen ist Gesellschafter des Bio-Ölwerks Magdeburg, dessen drittes Werk gerade in Betrieb gegangen ist. Mit der Rapsausbeute von 38,2 Dezitonnen pro Hek-tar (auf 620 Hektar) ist Westphal ebenfalls zufrieden.
Wintergerste stand auf 270 Hektar und wurde vorwiegend zur Vermehrung angebaut. Hier erntete das Unternehmen pro Hektar 92 Dezitonnen. Weniger zufrieden waren die Landwirte mit dem Winterweizen. Die mageren Ergebnisse auf den Flächen östlich der Elbe (wegen Vernässung) mit 35 bis 50 Dezitonnen pro Hektar reduzierten den Durchschnittsertrag auf 73 Dezitonnen je Hektar. "Der Ackerbau in Ostelbien gleicht ein bisschen einem Lotteriespiel", sagt Westphal.
Die Marktfruchtproduktion auf insgesamt 3800 Hektar ist für Agro Bördegrün das Hauptgeschäft. Geld verdient das Unternehmen aber auch mit einer Tankstelle, mit Lohnarbeit bei der Rübenrodung und -verladung, mit dem Winterdienst für die Gemeinde, mit einem Instandhaltungsdienst und mit Catering. 700 Essenportionen gehen täglich raus: für die eigenen Leute, an Schule, Kita und Senioren.
"Wir haben mehrere Standbeine, wir müssen im Winter niemanden nach Hause schicken", betont Westphal. Die Mitarbeiter könnten ihre Überstunden aus den Sommermonaten ansparen und im Winter abbummeln, außerdem gebe es mit Winterdienst, Instandhaltung und Rübenverladung auch in den Wintermonaten allerhand zu tun. Der Betrieb hat 62 Mitarbeiter, darunter sechs Azubis.
Die Frühjahrsbestellung ist abgeschlossen. Am Mittwoch wurde die Bestellung der Maisfelder inklusive Unterfußdüngung beendet, die Zuckerrüben sind gedrillt. Die Winterkulturen stehen gut, Frostschäden hat Agro Bördegrün nicht zu beklagen. "Aber jetzt brauchen wir Regen", sagt Westphal.
Am Montag (30. April) müsse das aber nicht gerade sein, denn dann will das Unternehmen mit Verpächtern, Geschäftspartnern und allen, die es interessiert, den 20. Firmengeburtstag mit einem Tag des offenen Hofes feiern. Fast hundert historische und moderne Maschinen und Geräte werden ausgestellt, mit einer 200 Jahre alten Dreschmaschine wird Getreide gedroschen, Vereine zeigen Rassekaninchen und Rassegeflügel, Feldbefahrungen werden organisiert und vieles mehr.