Positiver Geschäftsverlauf bei Halloren / Jahresendgeschäft verspricht weitere Steigerung Umsatzplus vor dem Weihnachtsquartal
Die Halloren-Schokoladenfabrik in Halle ist weiter auf Wachstumskurs. Im dritten Jahresquartal konnte der Süßwarenproduzent seinen Umsatz um 32 Prozent steigern.
Halle l In Halle präsentierte Halloren gestern seine aktuellen Quartalszahlen. Danach konnte der Umsatz des börsennotierten Unternehmens im Gesamtkonzern von Juli bis September von 17,77 Millionen Euro auf 23,45 Millionen Euro gesteigert werden. Dies entspricht etwa 32 Prozent.
Bereits im ersten Halbjahr 2012 konnte die Schokoladenfabrik eine deutliche Vergrößerung ihres Marktanteils erreichen. Der Konzernumsatz hatte sich um rund 20,5 Prozent von 25,96 Millionen Euro auf 31,27 Millionen Euro erhöht.
Die hohen Zuwächse im dritten Quartal würden vor allem aus der erstmaligen Einbeziehung der niederländischen Tochter Steenland Chocolate B. V. in die Konzernbilanz resultieren.
Hohe Rohstoffpreise für Kakao, Zucker und Milchprodukte
Auch auf der Kostenseite führt dies zu stark veränderten Kennziffern. Zum Beispiel durch anhaltend hohe Rohstoffpreise für Hauptrohstoffe wie Kakao, Zucker und Milchprodukte. Bilanztechnisch sei der ausgeprägte saisonale Geschäftsverlauf der Steenland-Tochter von Bedeutung. Steenland erziele regelmäßig etwa 75 Prozent seines Jahresumsatzes im Jahresendgeschäft vor Weihnachten.
Die Auftragssituation konnte im dritten Quartal grundsätzlich verbessert werden, heißt es. Im dritten Quartal gingen neue Aufträge in einem Gesamtvolumen von rund 21,3 Millionen Euro ein, was einem Zuwachs von 26,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dabei habe Halloren in diesem Jahr auf margenschwache Aufträge aus dem Discountbereich im Wert von etwa zwei Millionen Euro verzichtet.
Die Schokoladenfabrik in Halle blickt auf eine über 200-jährige Firmengeschichte zurück. Die zunächst in der DDR und nach der Wende beliebten Halloren-Kugeln wurden 1952 erfunden. Erst im September dieses Jahres hatte das Unternehmen den 60. Geburtstag der Schokokugel gefeiert. In den 1950er Jahren waren die Hallorenkugeln aus dem "Kombinat Süßwaren" eine selten zu bekommende Köstlichkeit. Ursprünglich gab es sie nur in einer Variante: eine Kakao-Sahne-Creme, die von Schokolade umhüllt war. Heute sind Halloren-Kugeln in 17 verschiedenen Geschmacksvariationen über die Grenzen Deutschlands hinaus erhältlich.
Wachstum durch viele Übernahmen
Nach der Privatisierung 1992 war das Hallenser Unternehmen stetig durch Übernahme anderer Süßwarenhersteller gewachsen. Zur Firmengruppe gehören heute unter anderem die Steenland Chocolate BV aus Gouda in den Niederlanden, ein Branchenprimus im Bereich Schokoladenmünzen und Schokoladenmedaillen. Und auch der erste deutsche Hersteller von Mozartkugeln, Confiserie Dreher aus München, ist heute ein "Hallore".
Die Firmengruppe beschäftigt heute in ihren drei Geschäftsbereichen "Halloren Confiserie", "Chocolaterie" und "Industrie" rund 600 Mitarbeiter. Zum Sortiment zählen aktuell etwa 180 Schokoladenprodukte - von Confiserie-Artikeln bis zu den Halloren-Kugeln.