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Alternative Energien Kein Strom für Wärmepumpen: Müssen sich Mieter in Sachsen-Anhalt jetzt sorgen?

Gerade gab Deutschlands größter Immobilienkonzern Vonovia bekannt, dass eingebaute Wärmepumpen nicht in Betrieb genommen werden können. Wir beantworten, warum dies so ist und ob Mieter in Sachsen-Anhalt sich nun Sorgen machen müssen.

Aktualisiert: 05.05.2023, 15:13
Deutschlands größter Immobilienkonzern Vonovia kann in vielen Fällen bereits installierte Wärmepumpen nicht in Betrieb nehmen, weil sie noch nicht angeschlossen werden konnten.
Deutschlands größter Immobilienkonzern Vonovia kann in vielen Fällen bereits installierte Wärmepumpen nicht in Betrieb nehmen, weil sie noch nicht angeschlossen werden konnten. Symbolfoto: picture alliance/dpa | Daniel Reinhardt

Bochum/dpa/DUR - Deutschlands größter Immobilienkonzern Vonovia kann in vielen Fällen bereits installierte Wärmepumpen nicht in Betrieb nehmen, weil sie noch nicht angeschlossen werden konnten. Ein Grund sei, dass wegen fehlenden Netzausbaus nicht genügend Strom zur Verfügung stehe, sagte Vonovia-Vorstandschef Rolf Buch am Donnerstag. Rund 70 installierte Geräte seien noch nicht angeschlossen, sagte eine Firmensprecherin.

Vonovia hatte im Januar 2022 ein Wärmepumpen-Sonderprogramm aufgelegt. Es sieht die Installation von 6.000 Wärmepumpen innerhalb von fünf Jahren vor. In einem ersten Schritt wurden im September insgesamt 115 Wärmepumpen verbaut, die künftig 108 Gebäude mit 671 Wohnungen beheizen sollen. In den meisten Fällen will Vonovia dabei auch selbsterzeugten Strom aus Photovoltaik-Anlagen nutzen.

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Buch bekräftigte, dass bis 2045 auf nahezu allen 30.000 geeigneten Dächern des Gebäudebestandes Photovoltaikanlagen installiert sein sollen. Ende 2022 hatte das Unternehmen 533 Anlagen installiert. Als Zwischenziel bis 2030 will der Immobilienriese 17.000 Dächer mit Photovoltaik-Anlagen versehen. "Klimaneutralität bis 2045 bleibt auch weiterhin ein wichtiges Ziel", betonte Buch.

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Auf Nachfrage gab Matthias Wulff, Pressesprecher für Vonovia Ostdeutschland, Entwarnung: "Die Aussage zu den Wärmepumpen ist nicht auf einzelne Bestände und Wohnungen bezogen." Des Weiteren bekräftigte Wulff noch einmal, dass Vonovia weiterhin versuche, ihr Ziel einzuhalten, bis 2045 den vorhandenen Wohnungsbestand klimaneutral zu machen und "daher den Fokus der Bundesregierung auf Wärmepumpen als Lösung zur klimaneutralen Wärmeerzeugung begrüße".

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Vonovia gehören in den Städten Sachsens und Sachsen-Anhalts tausende von Wohnungen. In Magdeburg besitzt das Unternehmen rund 4.000 Stück, während es in Halle knapp 1500 Mietwohnungen sind. In Sachsens Großstadt Leipzig vermietet der Immobilienriese rund 10.000 Wohnungen.

Vonovia besitzt in Deutschland, Schweden und Österreich knapp 550.000 Wohnungen. Hinzu kommen fast 71.000 verwaltete Wohnungen.