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Rückforderungen Rechnungshof kritisiert Sportbund

Hat der Landessportbund Sachsen-Anhalt Auflagen aus einer Konsolidierungsvereinbarung nicht erfüllt? Rückzahlungen sollen ausstehen.

Von Michael Bock 12.04.2019, 01:01

Magdeburg l Der Landesrechnungshof geht hart mit dem Landessportbund (LSB) ins Gericht. Die obersten Kassenprüfer kritisieren, dass der LSB Auflagen aus einer Konsolidierungsvereinbarung mit dem Land nicht erfüllt habe.

Hintergrund: 2009 hatte das Land dem insolvenzgefährdeten LSB Rückforderungen von 3,1 Millionen Euro erlassen. Im Gegenzug verpflichtete sich der Sportbund, neun Jahre lang jeweils 150.000 Euro pro anno zurückzuzahlen. Nun wurde der Haushaltsansatz ab 2010 zwar jährlich um diese Summe gekürzt, gleichzeitig aber erhielt die beim LSB angedockte Landessportschule Osterburg genau diese 150.000 Euro zusätzlich. Eine Rückzahlung der in der Vereinbarung festgelegten Summe an das Land sei also „nicht erfolgt“, urteilen die Prüfer.

Laut Rechnungshof wird die defizitäre Sportschule aktuell mit 1,6 Millionen Euro gefördert. Im Jahr 2012 seien es noch 730.000 Euro gewesen. Der Finanzbedarf des LSB werde weiter steigen, sagen die Prüfer. Sie em­pfehlen dem Landtags-Finanzausschuss, den zukünftigen Ausgaben- und Personalaufwuchs des Sportbundes „sehr kritisch“ zu begleiten. LSB-Vorstandsmitglied Lutz Bengsch sagte gestern, er kenne das Prüfergebnis nicht und könne es deshalb zunächst auch nicht kommentieren.

Unter dem Dach des LSB sind derzeit etwa 350.000 Sportler aus knapp 3100 Vereinen organisiert. In die Sportförderung fließen jährlich rund 20 Millionen Euro.