Der Landesvorsitzende von Sachsen-Anhalts Grünen, Christian Franke, zieht sich aus der ersten politischen Reihe zurück. Diese aus persönlichen Gründen getroffene Entscheidung ist zu respektieren.
Es lässt aufhorchen, was der Altmärker seiner Partei zum Abschied mit auf den Weg gibt. Die Grünen müssten wieder lauter, frecher und erkennbarer werden. Da schwingt die Sorge mit, dass die Grünen als kleinster Partner in der Koalition zu wenig wahrgenommen werden. Damit greift Franke eine Stimmung auf, die derzeit an der Basis zu verspüren ist. Dort wird die Partei gelegentlich als zu lahm und zu dröge eingeschätzt, ein Ruck wird gefordert.
Doch können die Grünen mit neuer Rauflust punkten? Frankes Worte klingen wie eine Kampfansage an CDU und SPD. Auf Krawall gebürstete Grüne würden weiter Unruhe in eine ohnehin nur mühsam zusammengehaltene Koalition bringen. Mal sehen, wie der Partei der Spagat zwischen Koalitionstreue und Profilschärfung gelingt.