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Sanktionen AfD bestraft interne Kritiker

Der AfD-Landesvorstand hat beschlossen, Wahlen von bereits bestätigten Bundestagkandidaten wiederholen zu lassen.

26.04.2017, 11:56

Magdeburg l Der AfD-Landesvorstand hat am Dienstagabend einstimmig beschlossen, die Wahlen der bereits bestätigten AfD-Bundestags-Direktkandidaten Armin Friese (Harz), Wolfgang Rehfeld (Börde – Jerichower Land) und Kay Uwe Ziegler (Anhalt) wiederholen zu lassen. Diesen Schritt hatte Parteichef André Poggenburg bereits Anfang April gegenüber der Volksstimme angekündigt. Die Neuwahlen würden "zeitnah" erfolgen, sagte Vize-Landeschef Ronny Kumpf am Mittwoch. Poggenburg war zunächst nicht erreichbar.

Die Parteispitze zählt Friese, Rehfeld und Ziegler zu einer Verschwörergruppe, die den Vorstand kippen wollte. Sie sollen maßgeblich in einer Chatgruppe aktiv gewesen sein, in der versucht wurde, "im Geheimen subversiv und umstürzlerisch zu agieren“, sagte Poggenburg bereits vor Wochen. „Sie haben das Ansehen und die Ordnung der Partei geschädigt.“ Das sei ohne das Wissen derjenigen geschehen, die sie gewählt hätten.

Kumpf sagte, man habe "ausreichend belastendes Material gegen die drei Bundestagskandidaten zusammengetragen". Außerdem bestätigte er, dass der Landesvorstand im Zusammenhang mit den Chataktivitäten beschlossen habe, "dass mehr als ein Kreisvorsitzender des Amtes enthoben werden soll". Die Entscheidung darüber treffe letztlich das Landesschiedsgericht.

Dessen Vorsitzender Bodo Walther ist nach Volksstimme-Informationen am Dienstag überraschend zurückgetreten. Dem Vernehmen nach soll der Posten mit einem Poggenburg-Getreuen besetzt werden. Zu hören ist, dass der Halberstädter Anwalt Christian Hecht neuer Chef werden soll.