1. Startseite
  2. >
  3. Sachsen-Anhalt
  4. >
  5. Keine freie Wahl

Schule Keine freie Wahl

Gelernt wird die Fremdsprache des Lehrers, der zufällig an der Schule lehrt.

Von Oliver Schlicht 04.04.2018, 22:15

Die Fremdsprache Russisch ist auf dem Rückzug. Das war zu erwarten. Nach der Zwangsverordnung dieser Sprache in den DDR-Schulen reduziert sich 29 Jahre nach der Wende das Interesse zurück auf das normale Maß. Doch können die Schüler heute frei zwischen Fremdsprachen wählen? Das ist leider häufig nicht so. Längst nicht nur Kinder in ländlichen Schulen können nicht frei zwischen Russisch, Spanisch oder Französisch als zweite Fremdsprache wählen.
Hat zu DDR-Zeiten die Staats­ideologie das Russische im Lehrplan festgeschrieben, ist es heute die Personallage des Schulträgers. Gelernt wird die Fremdsprache des Lehrers, der zufällig an der Schule lehrt. Aus Schülersicht ist das heute wie früher ungerecht. Der Fremdsprachenunterricht darf nicht von der Zufälligkeit des verfügbaren Lehrers abhängig sein. Er sollte sich daran ausrichten, was am meisten nachgefragt wird. Dies sicherzustellen, muss Aufgabe der Schulpolitik sein.