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Bildungspolitik Schulstart mit Protest

Die Abschaffung der stellengenauen Ausschreibung kann eine Lösung für den Lehrermangel sein.

Von Hagen Eichler 11.08.2016, 01:01

Pünktlich zum ersten Schultag besucht Bildungsminister Tullner heute in seiner Heimatstadt Halle eine Eliteschule des Landes, das humanistische Gymnasium Latina. Es dürfte ein angenehmer Termin werden: Die mit reichlich Landesgeld aufgehübschte Lehranstalt hat allen Grund zur Dankbarkeit. 25 Kilometer westlich sieht die Welt ganz anders aus: In Röblingen am See wollen empörte Eltern frühmorgens gegen den Lehrermangel protestieren. Die dortige Grundschule hat für sieben Klassen lediglich sechs Lehrer. Nur drei davon arbeiten in Vollzeit. Das kann nicht funktionieren.

Tullner hat offen bekannt, dass es Probleme gibt. Er sucht Lösungen. Die Abschaffung der stellengenauen Ausschreibung, von der Linken gefordert, kann ein Weg sein. Ehrlichkeit hat die Linke auch selbst bewiesen, indem ihr Bildungsexperte Lippmann bekannte: Die Probleme mit fehlenden Lehrern lassen sich aktuell nicht lösen. Sie lassen sich allenfalls mildern. Dafür aber muss das Land alles tun.