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Skandal: Der Bundestagssekt ist gar nicht deutsch

14.01.2013, 01:23

Berlin (dpa) l Mit Empörung hat ein FDP-Parlamentarier auf die Tatsache reagiert, dass der von der Parlamentsbuchhandlung vertriebene Sekt "Cuvée Bundestag" aus Frankreich stammt.

"Der Wein wird schließlich von deutschem Steuergeld bezahlt. Da sollte die Herkunft des Weins bei der Auswahl schon eine Rolle spielen", sagte der FDP-Bundestagsabgeordnete und Professor für internationale Weinwirtschaft, Erik Schweickert, der Zeitung "Bild am Sonntag".

Die Parlamentsbuchhandlung selbst verweist darauf, dass der nach Champagner-Methode produzierte Crémant zum Preis von 13,95 Euro aus dem Elsass stammt. Nach Angaben der Zeitung hat Schweickert auch herausgefunden, dass nur jeder vierte Wein, der bei Flügen von Bundeskanzlerin Angela Merkel an Bord der Maschinen der Flugbereitschaft gereicht wird, aus deutschem Anbau stammt.

Ob der Professor für internationale Weinwirtschaft die Erkenntnisse selbst gesammelt hat oder es sich um Ergebnisse trinkfester Studenten handelt, ist nicht bekannt. Falls der FDP-Politiker nicht mehr in den nächsten Bundestag einziehen sollte, hätte er dann vermutlich mehr Zeit für weitreichendere Untersuchungen.

Wie sieht es mit dem Weinkonsum in anderen europäischen Ländern aus? Werden womöglich in der Bundestagskantine in Berlin Lebensmittel aus nicht-heimischem Anbau verzehrt? In welchen anderen öffentlichen Einrichtungen zwischen Zugspitze und Flensburg werden ebenfalls nichtdeutsche Weine oder andere alkoholhaltige Getränke von deutschem Steuergeld bezahlt?

Ein fraktionsübergreifender Arbeitskreis wird bereits diskutiert, das Wort Untersuchungsausschuss ist ebenfalls zu hören ...