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Sklaverei-Prozess: Angeklagte weist Anschuldigungen zurück

18.02.2016, 10:13

Halle (dpa/sn) - Im Prozess um die mutmaßliche Sklavenhaltung eines Mädchens in Bosnien hat deren angeklagte Mutter alle Anschuldigungen zurückgewiesen. Es sei ihrer Tochter insgesamt gut gegangen, sagte die 59-Jährige am Donnerstag vor dem Landgericht Halle. Zuvor hatte die Staatsanwaltschaft bei Verlesung der Anklage geschildert, welchem Martyrium das damals elfjährige Kind ab dem Jahr 2004 ausgesetzt gewesen sein soll: Acht Jahre lang sei es körperlich misshandelt worden, habe schwerste Feldarbeit verrichten und auf dem Fußboden schlafen müssen. Dabei sei das Mädchen so schlecht ernährt worden, dass es bei seiner Befreiung im Jahr 2012 nur noch 40 Kilogramm wog.

Die Angeklagte soll das Kind ihrem bosnischen Ex-Ehemann ausgehändigt und die Quälereien ignoriert haben. Für den Prozess sind zunächst sieben Verhandlungstage geplant. Der Mann ist 2013 zu einer Haftstrafe von zwei Jahren verurteilt worden.