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Oberfeldwebel aus Bayern stirbt bei Vorbereitung auf Auslandseinsatz Soldat bei Übung in der Heide von Panzer überrollt

Von Elisa Sowieja 27.05.2013, 03:19

Colbitz. Ein 28-jähriger Soldat aus Bayern ist am Sonnabend im Gefechtsübungszentrum in der Colbitz-Letzlinger Heide von einem Panzer überrollt und getötet worden. Zusammen mit mehreren hundert Kameraden bereitete er sich auf einen Einsatz in Afghanistan vor.

An die nächsten Übungen war beim Panzergrenadierbataillon 112 aus Regen gestern nicht zu denken. Einige Soldaten wurden psychologisch betreut, das Trainingsprogramm geht frühestens heute weiter. "Der Verband ist über Jahre zusammengewachsen, die Soldaten sind wie eine Familie", erklärte Bataillonskommandant Heiko Diehl der Volksstimme.

Wie genau es zu dem Unfall am Sonnabendmittag gekommen ist, dazu hielt er sich mit Verweis auf die laufendenErmittlungen der Staatsanwaltschaft Stendal und der Bundeswehr zurück. Nur soviel: Die Truppe übte gerade ein mögliches Szenario für ihren anstehenden Afghanistan-Einsatz, als der Oberfeldwebel - laut Diehl ein erfahrener Soldat - von einem Schützenpanzer "Marder" überfahren wurde. "Die Sanitätskräfte waren innerhalb von Sekunden da. Doch er ist trotzdem noch an der Unfallstelle gestorben." In der folgenden Nacht fuhr Diehl zur Familie des Opfers, um ihr die schreckliche Nachricht zu überbringen. Auch sie wird von der Bundeswehr psychologisch betreut.

Die Panzerbrigade aus Bayern bereitete sich in der Colbitz-Letzlinger Heide seit vergangener Woche auf ihren Einsatz in der nordafghanischen Provinz Kundus vor. Dort soll sie heimische Sicherheitskräfte auf deren Weg zur Eigenständigkeit unterstützen. Das Gefechtsübungszentrum im Norden Sachsen-Anhalts ist die zentrale Ausbildungseinrichtung des Heeres. Ende dieser Woche reisen die Soldaten wieder ab.

Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) erklärte gestern: "Ich bedaure diesen plötzlichen und unerwarteten Verlust zutiefst. Meine Gedanken sind in diesen schweren Stunden bei den Angehörigen."