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Startups Schöpke: "Gründerszene ist tot"

In keinem Bundesland gibt es laut einer Studie so wenige Startups wie in Sachsen-Anhalt.

23.09.2015, 23:01

Magdeburg l Jung, innovativ und wachstumsträchtig – Start­ups stehen für die Zukunft. Viele von ihnen haben digitale Geschäftsmodelle und bilden damit den Megatrend der Wirtschaft ab. Sie ziehen gut ausgebildete Fachkräfte an und schaffen Arbeitsplätze. Doch an Sachsen-Anhalt geht diese Entwicklung bislang vorbei. Nur zwei von 1000 deutschen Startups haben ihre Zentrale hierzulande aufgebaut. Zu diesem Ergebnis kommt der Startup-Monitor, eine Studie der Wirtschaftsberatung KPMG im Auftrag des Bundesverbands Deutsche Startups.

Die Untersuchung ist nicht repräsentativ. „Dennoch bringt die Befragung die Lage in unserem Bundesland auf den Punkt“, sagt Christian Schöpke, der als Gründungsberater für die Wirtschaftsjunioren Magdeburg arbeitet: „Die Gründerszene in Sachsen-Anhalt ist tot.“

Potenzielle Startups werden verschreckt, weil es im Land bei der Gründungsförderung hakt, so Schöpke. Tatsächlich lag die finanzielle Unterstützung von Neugründungen seit Anfang des Jahres brach. Weil das Land Probleme beim Übergang in die neue EU-Förderperiode hatte, stehen erst seit September wieder alle Förderinstrumente zur Verfügung (siehe Infokasten). Bestehende Programme seien besser an die Bedürfnisse angepasst worden, teilt dazu das Wirtschaftsministerium mit.

Vielversprechende Gründungsprojekte wie MovE, ExiSA und JuEx, die Menschen auf dem Weg zur Gründung begleiteten, sind allerdings ausgelaufen, weil kein Geld zur Verfügung stand. „Die Projekte gibt es nicht mehr, obwohl lebendige Netzwerke entstanden sind“, beklagt Elisa Heinke vom Transfer- und Gründerzentrum (TuGz) der Universität Magdeburg.

Projektträger wie Univations, TuGZ oder das Gründerzentrum der Hochschule Anhalt befinden sich auch derzeit noch in einer Finanzierungspause, bestätigt das Wirtschaftsministerium. Neue Anträge liegen vor und werden bearbeitet, so eine Sprecherin.