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Straßenbau Schippe drauflegen

Es bringt nichts, beim Substanzerhalt den Rotstift anzusetzen.

Von Jens Schmidt 04.07.2018, 19:31

In den vergangenen 15 Jahren hat sich ein gewaltiger Investitionsstau in Sachsen-Anhalt gebildet. Viele Landesstraßen und Brücken sind marode. Die bereit gestellten Mittel waren zu niedrig.
Nun muss man einräumen: Sachsen-Anhalt hatte vor fünf Jahren eine Milliarde Euro weniger Steuereinnahmen, 500 Millionen mehr Zinsausgaben und zudem drohte ab 2019 der Verlust von jährlich 400 Millionen Euro Bundesmittel. Dass Finanzer auf der Bremse standen, ist erklärbar. Dennoch: Es bringt nichts, beim Substanzerhalt den Rotstift anzusetzen, da die Reparaturkosten Jahre später durch die Decke gehen und man das einst Ersparte doppelt und dreifach wieder ausgibt.
Die Straßenbaumittel sind jetzt von 50 auf 85 Millionen Euro aufgestockt worden. Dennoch dauert es (nach heutigem Kostenstand) bis 2030, ehe alle Straßen und Brücken wieder in Ordnung sind. Angesichts der galoppierenden Baupreise sollte die Regierung noch eine Schippe drauflegen, um das Ziel nicht zu verfehlen.