1. Startseite
  2. >
  3. Sachsen-Anhalt
  4. >
  5. Im Namen der Rose

TourismusIm Namen der Rose

Sie tragen Namen wie "Heidi Klum", Steffi Graf" oder "James Bond". Im Rosarium Sangerhausen gibt es ein Promitreffen der besonderen Art.

14.07.2019, 23:01

Sangerhausen (dpa) l Bei ihrem Anblick herrscht zwar kein Kreischalarm. Trotzdem ist die Freunde bei den Fans groß, wenn sie sich in voller Schönheit zeigen – die Stars unter den Rosen. Doch es geht nicht nur um sie.

Es ist ein Promi-Treffen der besonderen Art: „Heidi Klum“ zeigt sich in Violett, „Steffi Graf“ in Rosé und „James Bond 007“ eher im Verborgenen. Daneben erinnern im Europa-Rosarium in Sangerhausen im Südharz, der nach eigenen Angaben weltweit größten Rosensammlung, auch an Bundespräsidenten wie Roman Herzog, Royals wie „Diana, Princess of Wales“. Unzählige stachelige Schönheiten gibt es auf dem Gelände, die auch Wissenschaftlern, Malern und Dichtern gewidmet sind. Die Beetrose „Heidi Klum“ wurde in Uetersen gezüchtet, von dem Model dann in Köln selbst getauft, erinnert sich eine Sprecherin des Traditionsunternehmens Rosen Tantau in Schleswig-Holstein. „Frau Klum hat sie auch bestimmt“, sagte sie über die Wahl der Farbe der „Königin der Blumen“, die den Namen des Models trägt. Die Nachfrage nach dieser Rose sei immer gut, sagt die Firmensprecherin. Dies sei unabhängig von Schlagzeilen um die Hochzeit der Moderatorin mit Tom Kaulitz von der Band Tokio Hotel.

Denn Neuigkeiten gebe es bei Rosen immer. Derzeit sei etwa die leuchtend-orange Beetrose, die zu Ehren des Schriftstellers Theodor Fontane (1819–1898) gezüchtet wurde, sehr gefragt, sagt die Sprecherin des Rosenzüchters in Uetersen, einem von drei großen Betrieben in Deutschland, wie der Chef des Europa-Rosariums, das Arten sammelt und für die Nachwelt erhält, Thomas Hawel, sagt.

„Da drüben, da ist Elvis“, schwärmt dabei an seiner Seite Rita Linke, als sie mit Besuchern durch das 13 Hektar große Europa-Rosarium geht. Spezielle Führungen zum Thema Prominente sollen ausgebaut werden, sagt Hawel. Naturfreunde zücken dabei neben ihm Kameras, um die Blüten in allen Formen und Farben festzuhalten, vor allem die Besonderheiten der weitläufigen Anlage. Dazu gehört die Wildrosensammlung mit etwa 500 Arten, erzählt der Chef des Rosariums. Es arbeite im Vergleich zu reinen Rosenparks wissenschaftlich, habe eine Gendatenbank und sei auf den Erhalt historischer Arten stolz.

Jährlich kommen rund 100.000 Menschen in das Rosarium, aus dem In- und Ausland wie Großbritannien oder Japan. Rund 8600 Rosensorten und -arten gibt es in der mehr als 110 Jahre alten Parkanlage in Sangerhausen. „Und wir pflanzen jedes Jahr rund 100 Neuheiten“, sagt Hawel, als er vor der „Jugendliebe“ steht. Bei dieser Rose habe er sofort den Kultschlager von Ute Freudenberg im Ohr. Derweil plaudert Gästeführerin Linke aus, was eine Rose für sie ganz persönlich bedeutet. „Zu seinem Lied ‚Ganz in Weiß‘ habe ich bei meiner Hochzeit getanzt“, sagt sie als sie zum Abschluss ihrer Promi-Tour von „Heidi Klum“ zu „Roy Black“ geht.

Der Chef des Rosariums betont zugleich, dass es in der Anlage nicht nur um Schönheit geht, zumal Rosen zum Beispiel für Bienen, deren Aussterben für Schlagzeilen sorge, wichtig seien. „Der ökologische Aspekt wird immer wichtiger, das Thema Gesundheit überhaupt“, sagt er. Denn gerade Familien mit Kindern wollen keinen Garten, wo Pflanzen und -krankheiten mit Chemie behandelt werden.