wetter Die Hundstage sind da: Wie heiß wird der letzte Sommermonat in Sachsen-Anhalt?
Die Hundstage gelten als die heißeste Zeit des Jahres - und eigentlich befinden wir uns gerade mittendrin. In der Regel werden innnerhalb dieser Wetterperiode Temperaturen von bis zu 40 Grad erwartet. Wird das die kommenden Wochen auch auf Sachsen-Anhalt zutreffen?

Magdeburg- Die Hundstage dauern jedes Jahr vom 23. Juli bis zum 23. August und gelten als die heißeste Phase des Sommers. Laut des Deutschen Wetterdienstes (DWD) kletterten beispielsweise in Bernburg im Juli 2018 die Temperaturen auf erstaunliche 39,5 Grad. In Quedlinburg wurden im Juli 2019 ebenfalls um die 38 Grad verzeichnet - im vergangenen Jahr in Magdeburg knapp 36 Grad.
Im Kernzeitraum der Hundstage, vom 25. Juli bis zum 7. August, kann es aber auch immer wieder zu unbeständigen Südwestwetterlagen kommen, die kühleres Regenwetter mit sich bringen. „Es ist laut Statistik kein Muss, dass es in der Zeit der Hundstage tierisch heiß ist. Die Urlaubsplanung rein nach den Hundstagen auszurichten, gleicht somit einem Lotteriespiel “, teilt Björn Goldhausen, Meteorologe und Pressesprecher von "Wetter.Online", in einer Pressemitteilung mit.
Das hat es mit den Hundstagen auf sich
Der Name Hundstage geht nur indirekt auf die Vierbeiner zurück. Gemeint ist damit in unserem Sprachgebrauch der Zeitraum, in dem das Sternbild Canis Major (Großer Hund) am Nachthimmel sichtbar ist. Dieses erscheint jedes Jahr im Sommer für vier Wochen am Himmel und manche Menschen können die Figur eines Hundes erahnen. Der hellste Stern dieser Konstellation wird Sirius oder auch Hundsstern genannt, heißt es in der Pressemitteilung.

So heiß wird es in Sachsen-Anhalt
Temperaturen von bis zu 40 Grad werden uns in den kommenden zwei Wochen wohl nicht erwarten, erklärt Verena Leyendecker, Diplom Meteorologin bei "Wetter.Online". Bis Mitte August werden Höchstwerte um die 25 bis 27 Grad prognostiziert - ein recht milder Sommer demnach, in dem an vereinzelten Tagen auch mit Schauern und Gewittern zu rechnen ist.
Am wärmsten soll es im Südosten des Landes werden. Kühler bleibt es hingegen im Landkreis Harz. Dort sollen die Temperaturen die kommenden 14 Tage bei maximal 23 bis 24 Grad liegen, im Bereich des Brockens deutlich kühler.
Auf Nachfrage teilt ein Sprecher vom DWD mit, dass dieser kühle und nasse Sommer normal sei und nicht zwingend in Verbindung mit dem Klimawandel stehe. Das Ausfallen der Hundstage sei keine Seltenheit. Seit Wochen stehe Deutschland unter einem Tiefdruckeinfluss. Ein Schön-Wetter-Hoch, welches die gewohnte trockene Hitze mit sich bringe, sei bisher nicht in Sicht.
Bauernregel: "Hundstage heiß, Winter lange weiß"
Um das Sternbild Großer Hund rankten sich früher allerhand Mythen, heißt es in der Pressemitteilung von "Wetter.Online". So machte der Aberglaube die Hundstage für die alten Römer zu einer unheilvollen Zeit: Menschen, die während der Hundstage geboren wurden, galten als Unglücksboten. Die antiken Griechen erklärten sich die Hundstage damit, dass der Stern Sirius die Strahlkraft der Sonne beeinflusse und deshalb für die sommerliche Hitze verantwortlich sei.
Auch in zahlreichen Bauernregeln finden die Hundstage Beachtung. So heißt es zum Beispiel "Hundstage heiß, Winter lange weiß". Meteorologe Björn Goldhausen teilt dazu mit: "Diese Regel ist allerdings kaum belastbar. Sollte an den Hundstagen also der Schweiß fließen, dann ist panisches Schneeschaufelhorten sicherlich keine gute Idee." Die Bezeichnung Hundstage für die Zeitspanne brütender Hitze hält sich jedoch in der Umgangssprache bis heute.