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veranstaltungen Ferropolis 2024 - Festivals, Schlagerparty, virtuelle Rundgänge und weitere Highlights

In Ferropolis bei Gräfenhainichen stehen 2024 große Festivals, Trödelmärkte, Mitmachaktionen, Sport und ein Feuerwerk auf dem Programm. Die Stadt aus Eisen ist auch ein Freiluftmuseum. Hier können Besucher die Geschichte der ostdeutschen Braunkohleförderung interaktiv erleben.

Von dpa/Arne Birger Jeske Aktualisiert: 08.02.2024, 16:44
Nahe der Großstädte Magdeburg, Halle und Leipzig befindet sich Ferropolis. Im Sommer 2024 werden Festivals, wie das Full Force, Splash und Melt stattfinden.
Nahe der Großstädte Magdeburg, Halle und Leipzig befindet sich Ferropolis. Im Sommer 2024 werden Festivals, wie das Full Force, Splash und Melt stattfinden. Symbolbild: IMAGO / Hartmut Bösener

Gräfenhainichen - Ferropolis bei Gräfenhainichen im Landkreis Wittenberg plant 2024 zwölf Events. Das Programm in der Stadt aus Eisen umfasst unter anderem Musikfestivals, eine Sportveranstaltung und eine Feuerwerksshow. "Neu ist in diesem Jahr das Macherfestival 'The Real Life Guy'", sagte Janine Scharf, Mitglied der Geschäftsleitung der Ferropolis GmbH.

"Vom 22. bis 25. August wird mit dem Publikum zusammen gebaut. Was es konkret wird, entscheidet sich vor Ort. Die Initiatoren wollen damit den Leuten Lust auf das Handwerk machen", so scharf weiter. Ebenso neu im Programm ist auch das Schlagerfestival 'Olé Party' für die ganze Familie am 7. September.

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Ferropolis: Besucherzahlen sind nach der Corona-Krise wieder konstant

2023 kamen nach Angaben der Geschäftsleitung 308.000 Gäste auf das Gelände, davon 38.000 Tagesgäste und 270.000 Veranstaltungsbesucher. Im Jahr 2022 waren es insgesamt 340.000 Gäste, davon 40.000 Tagesgäste. "Wir sind mit den Besucherzahlen sehr zufrieden. Vor Corona waren es jährlich um die 33.000 Tagesgäste", sagte Scharf. "Seitdem haben wir uns hochgearbeitet. Die Zahl der Veranstaltungsbesucher schwankt, je nachdem, wie viele Großveranstaltungen es gibt."

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Interaktive Rundgänge im Freilichtmuseum

Direkt zum Start der Winterferien 2024 wird Kindern und Besuchern in Ferropolis nun etwas Besonderes geboten. Das Freilichtmuseum kann ab sofort interaktiv erkundet werden. Mit der App "Actionbound" können Besucher tief in die Geschichte des ehemaligen Tagebaus Golpa-Nord eintauchen.

Die App übernimmt dabei den Tourguide und führt die Besucher an spannende Orte. Dort finden sie auch kleine Aufgaben und können über Quizfragen Punkte sammeln. Janne Kaczorowski, die über die Ferropolis GmbH dual Marketing-Management studiert, erklärt: "Das ist eher eine spielerische Art und Weise, wie die Gäste sich nun über das Gelände führen lassen können."

Mit der App Actionbound kann man die "Stadt aus Eisen" interaktiv erkunden.
Mit der App Actionbound kann man die "Stadt aus Eisen" interaktiv erkunden.
Foto: Arnulf Stoffel / Funke Foto Services

Campen unter Baggern am Gremminer See

Vom 28. März bis 2. Juni darf auf dem Areal direkt am Ufer des Gremminer Sees wieder mit Zelt, Camper oder Wohnmobil übernachtet werden. Unter dem Motto 'Campen unter Baggern' sind die Gäste von fünf gigantischen Tagebaugroßgeräten umgeben. "Aufgrund der guten Resonanz der letzten Jahre ist ein weiteres Campinggelände in der Nähe der Baggerstadt geplant", erklärte Scharf.

Festival-Sommer: Full Force, Splash, Melt, Hive und das Whole Festival

Für Sportbegeisterte gibt es den 'Neuseenmann Triathlon' vom 1. bis 2. Juni. Das 'Hive Festival', ein spezielles Angebot für elektronische Musik, findet vom 7. bis 9. Juni statt. Danach dreht sich auf dem 'Full Force Festival' vom 21. bis 23. Juni alles um Metal, Hardcore und Punk.

Das Ferropolis-Gelände ist jährlich Treffpunkt vieler Festivalgänger.
Das Ferropolis-Gelände ist jährlich Treffpunkt vieler Festivalgänger.
Foto: IMAGO / Arvid Müller

Außerdem sind das Hip-Hop-Festival 'Splash' vom 4. bis 6. Juli und das 'Melt-Festival' vom 11. bis 14. Juli im Angebot. Zudem gibt es das 'Whole-Festival' vom 2. bis 5. August für ein queeres Publikum. Die Feuerwerkshow 'Pyrogames' am 14. September mit Feuer, Laser-Licht und Musik bildet den Abschluss des Eventsommers.

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Premiere in Ferropolis: Die Olé-Party

Mit besonderer Spannung und Vorfreude erwartet Janine Scharf die Olé-Party am Samstag, dem 7. September. "Wir haben lange versucht, einen großen Schlagerevent nach Ferropolis zu holen", so Scharf. Die Olé-Party ist dabei nicht nur irgendeine Veranstaltung. Die Schlagerparty zog in den letzten 17 Jahren und seinen 100 Auflagen knapp 27 Millionen Fans in den Bann. Dies berichtet die PK Events GmbH.

Wer also zu der Schlager-Mega-Party will, kann sich unter anderem auf Stars wie Mickie Krause, Mia Julia und Kerstin Ott freuen. Insgesamt werden 16 Künstler auf einer großen Bühne in der Ferropolis-Arena auftreten. 

Schlagerlegende Mickie Krause wird demnächst in Ferropolis auf der Olé-Party singen.
Schlagerlegende Mickie Krause wird demnächst in Ferropolis auf der Olé-Party singen.
Foto: IMAGO / Eibner

Antik- und Trödelmärkte sind stets gut besucht

Auf dem Ferropolis-Gelände finden auch Antik- und Trödelmärkte statt. Organisator Uwe Herbst von der DaCapo Agentur erläutert: "Im Gegensatz zu den Festivals wie Splash, Full Force oder Melt, sind wir eher auf das regionale Publikum aus 100 Kilometer fixiert." Die Märkte ziehen dabei jährlich mehrere tausend Besucher in ihren Bann. Vor allem auch, weil das Thema Nachhaltigkeit immer wichtiger wird.

Die Nachfrage auf den Märkten steigt von Jahr zu Jahr, weiß der Organisator. "Jeder kann hier mitmachen, egal ob gewerblich oder privat. Vornehmlich geht es auch um ein Stück Freizeitkultur in der Bevölkerung, mit Spaß und sozialer Kontaktpflege, also nicht nur ums Geld", erklärt Herbst.

Die Trödelmarkte auf dem Ferropolis-Gelände sind immer gut besucht.
Die Trödelmarkte auf dem Ferropolis-Gelände sind immer gut besucht.
Foto: DaCapo Agentur

YouTuber planen großes "Do It Yourself"-Festival

Für 2024 planen auch die bekannten YouTube-Stars "The Real Life Guys" das Ferropolis-Gelände zu entern. Die Bastelhelden wollen gemeinsam mit 10.000 Fans vier Tage lang verschiedenste Projekte der "Marke Eigenbau" umzusetzen und auf dem Gelände testen.

Johannes Mickenbecker von The Real Life Guys erklärt: "An sich haben wir ein Gelände gesucht, wo wir mit Fahrzeugen umherfahren können und gleichzeitig einen See haben." Die Festivalbesucher sollen die Möglichkeit bekommen, auch mal mit einem Bagger zu hantieren oder mit anderen Baugeräten zu fahren. "Es ist unsere große Hoffnung, dass sich auch regionale Firmen beteiligen", so Mickenberger.

Geschäftsführerin Scharf ist davon begeistert, dieses Event auf der Halbinsel zu haben. Derzeit befindet sich alles in der Planung.

Auch Heiraten in Ferropolis ist möglich

In Ferropolis kann auch geheiratet werden. "Das ist zum Trend geworden. Im Vorjahr wurden drei Ehen geschlossen. In diesem Jahr könnten es vier bis fünf werden. Es gibt bereits drei Voranmeldungen", sagte Scharf.

Enrico Schilling, Bürgermeister aus Gräfenhainichen vermählte 2023 Katja Kamphans und Alexander Bahlo.
Enrico Schilling, Bürgermeister aus Gräfenhainichen vermählte 2023 Katja Kamphans und Alexander Bahlo.
Foto: IMAGO / Steffen Schellhorn

Schienen in Ferropolis müssen saniert werden

Hinsichtlich des Erhalts der Bagger steht die Sanierung der Schienenschwellen des Absetzers 'Gemini' nach dem Veranstaltungssommer auf dem Plan. Und im Museumsbereich soll das digitale Angebot erweitert werden.

"Dabei geht es unter anderem um die verschiedenen Berufsgruppen des Tagebaues. Hier wollen wir zeigen, wie schwer die Arbeit war", sagte Scharf. "Ebenso soll in die Ausstellung das zu DDR-Zeiten weggebaggerte Dorf Gremmin eingebunden werden."

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Ferropolis war einmal der Tagebau Golpa-Nord

Seit der Weltausstellung 'Expo 2000' bilden in Ferropolis drei ausgediente Tagebaubagger und zwei Absetzer die Kulisse für Konzerte. Die Geräte sind Zeitzeugen der ostdeutschen Industriegeschichte, mehrere hundert Tonnen schwer und bis zu 30 Meter hoch.

Seit 1958 wurden im damaligen Tagebau Golpa-Nord in 33 Jahren rund 70 Millionen Tonnen Braunkohle gefördert und 341 Millionen Kubikmeter Erde bewegt. Nach der Stilllegung 1991 begann die Sanierung des Geländes zum heutigen Ferropolis.