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Expertentipps Traum vom "Hotel auf vier Rädern": Das sollte beim Autoumbau zum Camper beachtet werden

Das eigene Auto zum fahrbaren Hotel umfunktionieren: Gerade in der Corona-Pandemie, wo Flugreisen lange Zeit gar nicht und jetzt nur mit Einschränkungen möglich sind, ist Camping-Urlaub im eigenen Pkw beliebter denn je. Doch beim Umbau zum Camper gilt es einiges zu beachten. Ein Experte vom ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt gibt Auskunft. 

Von Tom Szyja 10.08.2021
Das eigene Auto zum Camper umbauen - das ist für viele ein kleiner Reisetraum. Um sich diesen Traum zu erfüllen, sollte aber einiges beachtet werden.. Foto: dpa-Zentralbild | Sebastian Willnow
Das eigene Auto zum Camper umbauen - das ist für viele ein kleiner Reisetraum. Um sich diesen Traum zu erfüllen, sollte aber einiges beachtet werden.. Foto: dpa-Zentralbild | Sebastian Willnow dpa-Zentralbild | Sebastian Willnow

Magdeburg - Um beim Umbau vom Van zum Wohnmobil Fehler zu vermeiden, gilt es einiges zu beachten. Denn schnell können TÜV oder Dekra einen Strich durch die Urlaubsplanung machen. Ein Experte vom ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt erklärt, was Interessierte bei einem Umbau zum Camper wissen sollten.

"Wer sein Auto eigenständig zum Camper umbauen möchte, der sollte schon einiges an handwerklichem Geschick mitbringen", sagt Matthias Krebs, Referent für Verkehr beim ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt. Allerdings räumt er beschwichtigend ein, dass es auf den Umfang der Umbaumaßnahmen ankomme. "Für Einige reicht schon eine Schlafgelegenheit einzubauen, das ist sicherlich vergleichsweise einfach zu machen."

Ab wann gilt ein Auto als Wohnmobil?

Wer sein eigenes Auto zum Camper oder Wohnmobil umbaut, der muss sich auch um einige Formalitäten kümmern. Denn: Nach dem Umbau ändert sich zulassungsrechtlich die Fahrzeugart, wie der ADAC informiert. Eine technische Prüfstelle, wie zum Beispiel der TÜV oder die Dekra, muss das nun umgebaute Auto erneut prüfen und zulassen. 

Ab wann ein Pkw laut EU-Verordnungals Wohnmobil gilt, ist ziemlich genau festgelegt. Es muss folgende Merkmale enthalten:

  • Sitze und Tisch
  • Sitze, die zu Schlafgelegenheiten geändert werden können
  • Kochmöglichkeit
  • Einrichtungen zur Unterbringung von Gepäck und sonstigen Gegenständen

Auf Nachfrage erklärt Matthias Krebs, dass Toiletten explizit nicht in den Vorgaben erwähnt werden. So klar die Vorgaben auf den ersten Blick klingen, so dehnbar sind doch einzelne Punkte. "Bei der Kochmöglichkeit ist zum Beispiel nicht ganz klar, ob ein Campingkocher schon dazu zählt", erklärt Krebs.

Was passiert mit dem Camper im Winter?

Der Experte vom Automobilclub hat zwei Tipps für alle Interessierten: "Bevor man mit den Planungen für den Umbau beginnt, ist es ratsam, schon einen Sachverständigen zu fragen. Denn wenn man alles schon umgebaut hat und hinterherkommt bei der Prüfstelle das böse Erwachen, ist der Ärger groß." Weiter fügt er hinzu: "Wer sich noch nicht ganz sicher ist, ob er wirklich ein Wohnmobil möchte, der sollte erst einmal mit einem Miet-Wohnmobil Erfahrungen sammeln."

Wer handwerklich nicht ganz so geübt ist, für den gibt es inzwischen auch mehrere Firmen, die sich auf den Ein- und Umbau von Autos hin zu Campern spezialisiert haben. Allerdings hat das Ganze natürlich auch seinen Preis. Bedenken sollten gelegentliche Camping-Fans noch einen weiteren Faktor: "Möchte ich das Auto nur im Sommer als Camper nutzen und im Winter ganz normal fahren? Oder lasse ich das Auto den Winter über stehen? Dann sollten Wassertanks zum Beispiel vorher geleert werden, um Frostschäden vorzubeugen", sagt ADAC-Experte Krebs.