Prozessbeginn Transparenz im Todesfall in Köthen schaffen
Im Fall des toten 22-Jährigen Kötheners muss Transparenz geschaffen werden. Rechte dürfen seinen Tod nicht erneut instrumentalisieren.
Das Landgericht Dessau-Roßlau wird einen Fall aufarbeiten, der bundesweit Schlagzeilen gemacht und eine Stadt aufgewühlt hat: den Tod des Kötheners Markus B.. Schon vor Beginn der Hauptverhandlung werden überraschende Details bekannt. So konstatiert die Staatsanwaltschaft, dass es „mindestens einen Fußtritt gegen den Oberkörper oder den Kopf“ von Markus B. gegeben haben soll. Sachsen-Anhalts Justizministerin Keding hatte dies kurz nach dem Tod des Kötheners noch ausgeschlossen.
Der tragische Tod von Markus B. muss im Landgericht minutiös aufgearbeitet werden. Darüber hinaus sind drängende Fragen zu beantworten. Wie ist es möglich, dass ein der Tat verdächtiger Afghane noch im Land war, obwohl er eigentlich schon hätte abgeschoben werden müssen? Wie kann es sein, dass die Afghanen offenkundig mehrere Identitäten besaßen? Größtmögliche Transparenz muss geschaffen werden. Was nicht passieren darf: dass Rechtsextreme den Tod von Markus B. erneut für ihre Zwecke instrumentalisieren.