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Staatssekretär Umstrittene Dienstreise abgesagt

Schellenbergers Kehrtwende wird mit fehlenden personellen Kapazitäten der Landesgesellschaft IMG begründet.

08.10.2019, 23:01

Magdeburg l Kultur-Staatssekretär Gunnar Schellenberger (CDU) hat eine geplante Dienstreise nach Singapur gestrichen. Das bestätigte ein Regierungssprecher. Eigentlich wollte Schellenberger Mitte Oktober 2019 für mehrere Tage zur ITB Asia fliegen, einer Fachmesse für die Reisebranche. Die Staatskanzlei argumentierte, das Unesco-Welterbeland Sachsen-Anhalt solle präsentiert werden.

Der Regierungssprecher begründete die jetzt erfolgte Absage damit, dass die Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt (IMG) Zusagen nicht eingehalten habe. Der Geschäftsführer der Landesgesellschaft (sie ist mit einem Stand auf der ITB Asia vertreten), Thomas Einsfelder, habe mit Schreiben vom 25. September überraschend mitgeteilt, dass die IMG keine personellen Kapazitäten habe, Termine für den Staatssekretär zu vereinbaren beziehungsweise ihn zu Gesprächen zu begleiten. Damit sei die zunächst geplante Dienstreise Schellenbergers nicht mehr sinnvoll.

Ebenfalls am 25. September hatte die Staatskanzlei auf die Volksstimme-Anfrage, was der Staatssekretär in Singapur eigentlich genau mache, noch auf die IMG verwiesen. In der Antwort heißt es, die IMG habe „mit dem Messeveranstalter vereinbart, dass Treffen mit passenden Gesprächspartnern (jeweils 30 Minuten) vermittelt werden, bei denen davon auszugehen ist, dass sie an Kulturreisen zu europäischen Weltkulturerbestätten interessiert sind oder diese bereits durchführen“.

Schellenbergers Trip in den Fernen Osten hatte zuvor viel Verwunderung ausgelöst. Landesrechnungshof und Steuerzahlerbund kritisierten die Reise als unnötig. Der eigentlich für Tourismus zuständige Wirtschaftsminister Armin Willingmann (SPD) reagierte „verblüfft“ auf den Trip. Das Land sei durch die IMG ausreichend vertreten.

Die IMG verwies gestern auf dass Wirtschaftsministerium. Dessen Sprecher sagte, die IMG sei mit Blick auf die Singapur-Messe darauf hingewiesen worden, dass sie sich auf ihre Kernaufgaben zu konzentrieren habe: „Das sind Tourismus und Marketing – und nicht Kultur.“