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Umwelt Giftraupe wird von den Eichen geholt

Eine Million Euro schießt Sachsen-Anhalt zu, um die behaarten Raupen des Eichprozessionsspinners von den Bäumen zu holen.

Von Bernd Kaufholz 22.05.2020, 01:01

Magdeburg l Vor wenigen Tagen hat in Sachsen-Anhalt die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners begonnen. Um den Raupen, deren Brennhaare beim Menschen toxische Reaktionen – Raupendermatitis – auslösen können, den Garaus zu machen, stellt das Land 2020 eine Million Euro für den Einsatz von Bioziden und das mechanische Absaugen der Raupennester zur Verfügung. Hinzu kommen die eigenen Mittel der Kommunen. 2019 schoss das Land zwei Millionen Euro zu.

Besonders betroffen sind sieben Landkreise und kreisfreie Städte: Dessau-Roßlau, Magdeburg, Altmarkkreis Salzwedel, sowie die Landkreise Börde, Stendal, Wittenberg und Anhalt-Bitterfeld. Die größte Summe ist mit rund 276000 Euro für den Altmarkkreis Salzwedel, gefolgt von der Börde (rund 209 300 Euro) und den Kreis Wittenberg (gut 205 000 Euro) eingeplant.

„Auf allen öffentlichen Flächen, wie Parks, Spielplätze, Kindergärten, Schulhöfen, Friedhöfen und Alleen soll die gefährliche Larve bekämpft werden“, teilte Andreas Pinkert vom zuständigen Gesundheitsministerium teilte mit, dass auf allen öffentlichen Flächen, wie Parks, Spielplätze, Kindergärten, Schulhöfen, Friedhöfen und Alleen die gefährliche Larve bekämpft werden sollte.

In Magdeburg wurde 2011 mit der Bekämpfung der Nachtfalter-Larve begonnen. Trotzdem stieg die Zahl der Raupennester im vergangenen Jahr stark an. in diesem Jahr seien etwa 1350 Eichen betroffen, heißt es aus dem Rathaus.

Am 18. Mai begann die Bekämpfung. Schwerpunkte sind Friedhöfe und Parks, wie Herrenkrug, Werder, Rothensee sowie die Ortsteile Pechau und Randau-Calenberge.

In der Einheitsgemeinde Oebisfelde-Weferlingen (Börde) waren Mitarbeiter einer Biederitzer Schädlingsbekämpfungsfirma unterwegs und haben 1000 Eichen mit „Dipel ES“ besprüht. Wo das Biozid nicht eingesetzt werden konnte, zum Beispiel im Biosphärenreservat Drömling, werden die Nester abgesaugt.

Im Kreis Stendal begann die Bekämpfung am 11. Mai. Eingesetzt werden auch Hubschrauber, die bei mehr als 60 Flügen die Raupen aus der Luft besprühen.

Aufsehen erregt hatte im Jahr 2017 der Vorstoß von Altmarkbürgermeistern, die den Elbe-Radweg sperren wollten, weil sie sich bei der Bekämpfung der Raupe vom Land nicht genügend unterstützt sahen.