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Ungewissheit: Bleiben die Kirchen an Ostern leer?

Wiederholt sich das Osterfest des vergangenen Jahres auch 2021? Gut eine Woche vor den Feiertagen sind die Kirchen noch im Ungewissen.

24.03.2021, 04:54
Matthias Bein
Matthias Bein dpa-Zentralbild

Magdeburg/Dessau-Roßlau (dpa/sa) - Nach den neuen Beschlüssen zur Eindämmung der Corona-Pandemie und der Ankündigung eines harten Oster-Lockdowns sind die Feierlichkeiten in den Kirchen an den Feiertagen ungewiss. Die Gespräche zwischen Vertretern aus Politik und Kirche stehen noch aus, wie ein Sprecher der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) in Magdeburg am Dienstag sagte. Bereits im vergangenen Jahr konnten wegen der Pandemie keine Präsenzgottesdienste stattfinden.

"Die Gemeinden müssen zweigleisig fahren", sagte Matthias Rost vom Gemeindedienst der EKM angesichts der ungewissen Lage. Weil Planungssicherheit fehle, bereiteten viele Gemeinden sowohl rein digitale als auch Hybridveranstaltungen vor. Ein virtuelles Angebot werde es ohnehin geben, so Rost. Zusätzlich könnten womöglich einige Aktionen außerhalb der Kirchen stattfinden. Er selbst plane unter anderem eine Art Stationenweg am Karfreitag und eine Andacht für Zuhause, die vorab in der Gemeindezeitung veröffentlicht wird.

Auch das Bistum Magdeburg wartet noch auf den Austausch zwischen Politik und Kirchen. Ostergottesdienste sollen in jedem Fall stattfinden, sagte eine Sprecherin. Allerdings sei noch unklar, ob Gläubige unter Einhaltung bestimmter Hygieneregeln vor Ort teilnehmen können oder sie als reiner Livestream angeboten werden.

Seit dem vergangenen Osterfest würden die Übertragungen im Internet gut angenommen werden, sagte die Sprecherin. Das Angebot nutzten nicht nur Menschen aus Risikogruppen, die beispielsweise noch keine Corona-Impfung erhalten haben. Auch im Ausland leben ihren Angaben nach einige Menschen, die sich ihrem Heimatbistum verbunden fühlen - so würden die Streams beispielsweise in der Schweiz oder in der Türkei abgerufen.

Mit Verweis auf die noch ausstehenden Gespräche wollte sich ein Sprecher der Evangelischen Landeskirche Anhalt zunächst nicht zu möglichen Konsequenzen äußern. In etlichen Gemeinden hätten sich digitale Angebote bereits eingespielt, die zum Osterfest noch einmal intensiviert werden sollen, sagte er zu den ursprünglichen Plänen. "Gemeindeglieder werden darüber hinaus oft persönlich mit einem kleinen Ostergruß angeschrieben." Außerdem war für den Ostermorgen das Osterspiel in der Stiftskirche St. Cyriakus Gernrode geplant, die dieses Jahr im Mittelpunkt der Feierlichkeiten stehen sollte. Allerdings dürfen wegen der Corona-Regeln ohnehin weniger Menschen als sonst dabei sein.

Der Sprecher der EKM wies zudem darauf hin, dass die Gemeinden eigenständig über das Vorgehen an den Feiertagen entscheiden. Die Kirchen könnten nur Empfehlungen aussprechen, hieß es.

© dpa-infocom, dpa:210324-99-946013/2