Viren entdeckt Hepatitis bei Steinzeitmenschen
Schon vor 7000 Jahren gab es die Leberentzündung in Sachsen-Anhalt.
Karsdorf (dpa) | Die Erreger der Leberentzündung Hepatitis B sind schon vor 7000 Jahren in Sachsen-Anhalt zirkuliert.
Das Erbgut solcher Viren fand sich in Zahnproben von Steinzeitskeletten aus Karsdorf (Burgenlandkreis), wie die Universität Kiel berichtete. Die Funde stellten die ältesten bislang genetisch nachgewiesen viralen Krankheitserreger dar.
Die Forscher untersuchten 53 Skelette aus der Jungsteinzeit und dem Mittelalter. Bei dreien fand en sich Hepatitis-B-Stämme. Die Genome der mittelalterlichen und der Viren aus der Steinzeit unterscheiden sich.
Die Struktur des mittelalterlichen Virus sei den Stämmen heutiger Hepatitis-B-Erreger ähnlich. Das Virus habe sich in den letzten 500 Jahren erstaunlich wenig verändert.
Die steinzeitlichen Erreger hingegen seien heute vermutlich ausgestorben, hieß es. Verwandte der extrahierten Viren kämen bei Schimpansen und Gorillas vor. Eine Verwandtschaft zu heutigen menschlichen Stämmen bestünde nicht.