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Landtagswahl Wahl 21: CDU und AfD mobilisieren am stärksten

In drei Monaten bestimmen Sachsen-Anhalter einen neuen Landtag. Wird es wieder eine hohe Wahlbeteiligung wie 2016 geben?

Von Jens Schmidt 02.03.2021, 08:00

Magdeburg l 1998 und 2016 bildeten sich in Wahllokalen des Landes lange Schlangen. Beide Male lag die Wahlbeteiligung deutlich über dem Üblichen, beide Male profitierten davon rechte Parteien: 1998 die DVU mit fast 13 Prozent und 2016 die AfD, die aus dem Stand mit 24,3 Prozent als zweitstärkste Kraft in den Landtag zog.
Die anderen Lager konnten von gestiegener Wahlfreude nicht oder nur kaum profitieren. Beispiel CDU: Seit vielen Jahren machen gut 320.000 Wähler das Kreuz bei der Union. Wie viel die absolute Stimmenzahl wirklich wert ist, hängt aber von der Gesamtzahl aller Stimmen ab. 2006 reichte das für satte 36,2 Prozent und einen sicheren Platz in der Regierung, da insgesamt nur 923.000 Wähler abgestimmt hatten; die Beteiligung war auf den Tiefpunkt von 44 Prozent gesackt. 1998, bei einer Rekordbeteiligung von mehr als 1,5 Millionen Wählern, ergaben die 320.000 Kreuze nur einen mageren Anteil von 22 Prozent - die CDU musste in die Opposition. Und 2016 sackte die CDU trotz 330.000 absoluter Stimmen erstmals seit 1990 unter 30 Prozent.
Wie ist der Trend im Coronajahr 2021?Das die AfD beflügelnde Flüchtlingsthema im Corona-Jahr 2021 ziemlich verblasst. Ob Pandemie und Lockdown eine ähnliche mobilisierende Wirkung haben, ist noch nicht ganz ausgemacht. „Wir sind gespannt und schauen auf die Wahlen in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg“, sagt Irina Roth vom Meinungsforschungsinstitut Infratest Dimap in Berlin. Sie rechnet zwar nicht mit Rekordwerten wie vor fünf Jahren, aber: Sollte die Beteiligung in den Westländern wieder überdurchschnittlich ausfallen, sei das ein Fingerzeig für Sachsen-Anhalt.