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Walpurgis Hexen und Teufel feiern friedlich im Harz

Einheimische und Gäste zog es in die Orte rund um den Brocken in die Hexenkessel. Die Walpurgisfeiern im Harz blieben ohne Zwischenfälle.

01.05.2019, 07:44

Wernigerode/Thale (dpa) l Die Walpurgisfeiern im Harz sind ohne größere Zwischenfälle zu Ende gegangen. "Es ist alles wunderbar friedlich verlaufen", sagte ein Polizeisprecher am Mittwochmorgen in Halberstadt. Auch aus Goslar und Clausthal-Zellerfeld berichteten Beamte, die Feiern seien sehr gut besucht gewesen, außer einigen Sachbeschädigungen sei aber nichts passiert. In Thale feierten nach Schätzungen der Polizei rund 12.000 Menschen, vor allem auf dem Hexentanzplatz war dort viel los.

Braunlage/Thale (dpa) l Zehntausende Hexen und Teufel haben rund um den höchsten Berg in Norddeutschland, dem Brocken, die traditionelle Walpurgisnacht gefeiert. Schon am Dienstagnachmittag starteten in zahlreichen Orten im Harz Umzüge und Theateraufführungen für Kinder und Familien bei strahlendem Sonnenschein. In Braunlage zum Beispiel säumten Einheimische und Besucher in fantasievollen Kostümen die Straße, um den Umzug unter blauem Himmel zu beobachten. Wie die Polizei in Goslar und Halberstadt berichtete, gab es zu Beginn der Hexentänze keine Zwischenfälle. Die Beamten hatten sich zum Abend hin auf ein höheres Verkehrsaufkommen eingestellt.

Die Walpurgisfeiern verzeichnen nach Angaben des Tourismusverbandes HTV im Harz seit Jahren steigende Besucherzahlen. "Dieses Jahr liegt der 1. Mai kurz nach Ostern und in der Mitte der Woche etwas ungünstig", meinte Cathleen Hensel von der Braunlage Tourismus Marketing GmbH. Dennoch sei die Resonanz auch von auswärtigen Besuchern sehr gut. Die Treffen von Hexen und Teufeln gehen auf heidnische Frühlingsfeste zurück. Später ließ die Kirche am 30. April den Geburtstag der heiligen Walpurga feiern – der Schutzpatronin gegen Aberglauben und Geister.

Das Mittelgebirge ist zu Walpurgis jedes Jahr ein Magnet für magische Figuren. Mit wildem Tanz ums Lagerfeuer vertreiben sie symbolisch den Winter. Am Abend gab es in rund zwei Dutzend Orten sogenannte Hexenkessel mit Tanz, Musik und Feuerwerk. Um den Besucherandrang zu bewältigen, wurden im Ostharz zusätzliche Züge bis nach Thale eingesetzt. Auf dem Hexentanzplatz im Bodetal (Kreis Harz) findet regelmäßig eine der größten Walpurgisfeiern statt. Er galt einst als Kultstätte, an der Feste zu Ehren von Naturgöttern abgehalten wurden.

Weitere Hochburgen sind der Wernigeröder Stadtteil Schierke (Kreis Harz), wo bereits seit Montag ein mittelalterlichen Festival im Gange ist, Stolberg im Südharz oder Braunlage, Bad Grund, Hahnenklee und Wolfshagen im niedersächsischen Teil des Mittelgebirges.