Bundespolizei bestätigt Planungen Weiterer Castortransport wird durch Sachsen-Anhalt rollen
Leipzig (dpa). Im Februar soll ein weiterer Castortransport nach Lubmin (Mecklenburg-Vorpommern) rollen – mit hoch radioaktivem Atommüll aus Karlsruhe. Nach Informationen des MDR sollen bis zu 140 Glaskokillen aus der Wiederaufbereitungsanlage in Karlsruhe in das Zwischenlager Rubenow (bei Lubmin) gebracht werden. Der Castor-Zug werde auch durch Thüringen und Sachsen-Anhalt fahren, berichtete der MDR gestern in Leipzig. Der Sprecher der zuständigen Bundespolizeidirektion Bad Bram-stedt, Matthias Menge, bestätigte einen baldigen Castortransport. "Wir sind bei der Einsatzplanung. Den Tag und die Route geben wir aber nicht bekannt", sagte er.
Bei anderen Quellen gibt es zum geplanten Datum unterschiedliche Angaben. Der MDR nennt den 14. Februar. Das sachsen-anhaltische Innenministerium sagte hingegen auf Anfrage, der Atommülltransport sei für den 16. und 17. Februar geplant. Dieser Termin deckt sich mit Angaben der "Ostsee-Zeitung" und von Castor-Gegnern. "Wir haben noch keinerlei gesicherte Kenntnisse, wann dieser letzte Transport sein soll", sagte hingegen der Sprecher des Thüringer Innenministeriums, Bernd Edelmann. Er sei bereits vom Bundesamt für Strahlenschutz genehmigt worden.
Die stillgelegte Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe ist ein Tochterunternehmen der Energiewerke Nord (EWN) in Lubmin. Die EWN betreiben auch das Zwischenlager Nord bei Lubmin. Erst Mitte Dezember war ein Atommülltransport mit Abfall aus deutschen Forschungsanlagen vom französischen Cadarache nach Mecklenburg-Vorpommern gerollt. Nach Einschätzung der EWN werden die Atommüllbehälter aus Karlsruhe der letzte Castortransport mit hoch radioaktivem Abfall nach Lubmin sein.