ernte Weniger Wein im Anbaugebiet Saale-Unstrut erwartet
Drei klirrend kalte Tage im Februar haben den Reben in so manchen Lagen im Weinanbaugebiet Saale-Unstrut zugesetzt. Das hat Folgen - für die Erntemenge und für die künftige Ausrichtung mancher Winzer.

Freyburg - Die Winzer an Saale und Unstrut rechnen auch in diesem Jahr mit einer eher geringen Erntemenge. „Wir haben deutlich zu wenig Wein“, sagte der Präsident des Weinbauverbandes Hans Albrecht Zieger. Grund dafür seien vor allem Frostschäden, eine Kältephase im Februar habe den Reben mancherorts schweren Schaden zugefügt. „Je nach Lage wurden teilweise bis zu 80 Prozent der jeweiligen Rebfläche stark geschädigt“, sagte Zieger.
Der Verbandspräsident geht davon aus, dass insgesamt etwa 100 Hektar im Anbaugebiet durch die Folgen von Frost und Trockenheit gefährdet sind. Saale-Unstrut mit insgesamt rund 800 Hektar Anbauflächen in Sachsen-Anhalt, Thüringen und zu einem kleinen Teil in Brandenburg, gehört zu den kleinen unter den 13 Anbaugebieten von Qualitätswein in Deutschland. Sortenvielfalt prägt den Weinbau entlang der beiden Flüsse.
Erschwerend kommt laut Zieger für die Winzer in diesem Jahr hinzu, dass die Böden aufgrund fehlender Niederschläge noch sehr trocken aus dem Vorjahr waren. „Das hat dann mit dem Frost leider richtig reingehauen“, sagte Zieger. Um aus der Not auch eine Tugend machen zu können, überlegten so manche Winzer bei der Rodung von bisherigen Flächen, welche Sorte sie künftig anbauen wollen.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes liegt der Weißwein im Trend. „Das spüren wir auch im Anbaugebiet“, sagte Zieger. Verändert habe sich zudem das Kaufverhalten der Verbraucher. „Leichte Weine sind im Kommen“, sagte Zieger. „Da sehe ich durchaus auch mehr Potenzial für rote Weine wie Dornfelder als Rosé.“
Der langjährige Durchschnitt bei der Erntemenge an Wein im Anbaugebiet liegt nach bisherigen Angaben bei 5,2 Millionen Liter im Jahr. 2020 seien nur drei Millionen Liter zusammengekommen, die Qualität sei sehr gut gewesen. Ähnlich falle die Prognose für 2021 aus.