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Wettbewerb "Kulinarische Sterne" Sachsen-Anhalts gesucht

Der Wettbewerb „Kulinarisches Sachsen-Anhalt“ geht in die dritte Runde. Den Startschuss gab in einer Diesdorfer Destille in der Altmark.

Von Anke Pelczarski 17.01.2019, 20:53

Diesdorf l „Die Sterne sind zu einem Markenzeichen und zu einer begehrten Stimulanz geworden. Die ganze Branche versucht, sich daran zu beteiligen“: Das sagte Ministerpräsident Reiner Haseloff, Schirmherr des Wettbewerbes „Kulinarisches Sachsen-Anhalt“, während der Auftaktveranstaltung in Diesdorf.

Der Ort war mit Bedacht gewählt. Die Diesdorfer Süßmost-, Weinkelterei & Edeldestille GmbH gehörte im Vorjahr mit ihrer Mosti Rhabarberschorle und dem Old Paul Distilled Dry Gin zu den Geehrten. Stolz werden die beiden Sterne im Hofladen präsentiert. „Wir beschäftigen 16 Mitarbeiter übers ganze Jahr. Im Moment verarbeiten wir Äpfel, Ingwer und Datteln“, berichtete Geschäftsführer Stefan Schulz. Die exotischen Früchte würden frisch und gefroren angeliefert.

Die Erzeugnisse aus Diesdorf würden wie viele andere im Land Spitzenprodukte sein, urteilte Landwirtschaftsministerin Claudia Dalbert. Mit Hilfe der Sterne könne verstärkt für die Branche, die in Sachsen-Anhalt einen großen Stellenwert habe, geworben werden. Im Vorjahr sei in der Nahrungsmittelproduktion ein Umsatz von 7,88 Milliarden Euro erzielt worden. „Alle Sterne-Produkte wollen wir auch auf der Grünen Woche in Berlin präsentieren“, sagte Claudia Dalbert.

Jörg Bühnemann, Geschäftsführer der Agrarmarketinggesellschaft (AGM) Sachsen-Anhalt mbH, informierte, dass am Mittwoch etwa 2000 Einladungen an Unternehmen der Land- und Ernährungswirtschaft verschickt worden seien mit der Bitte, sich zu beteiligen. Die Bewerbungsfrist laufe bis zum 28. Februar. Diesmal seien zusätzlich Sonderpreise „Industrie National“ und „Industrie International“ ausgelobt, sagte Claudia Dalbert. Ziel sei es, größere Unternehmen der Ernährungsbranche mit einzubeziehen.

Eine hochrangige Expertenjury würde im April die Produkte bewerten. „Es geht bei der Beurteilung unter anderem um Sensorik, regionale Herkunft, äußeres Erscheinungsbild und den Geschmack“, sagte Jurymitglied Jens Segebrecht in Diesdorf. Für den Kaufmann aus Hannover sei es spannend, Produkte aus einem ihm eher unbekannten Bundesland kennenlernen und beurteilen zu dürfen. „Ich habe zum ersten Mal 20 Minuten meines Lebens investiert, um über Pflaumenmus zu diskutieren“, nannte er eine Episode aus dem Vorjahr und fügte hinzu: „Lecker wird gewinnen.“ Jury-Mitglied Stephan Schwarz, Somelier in Magdeburg, sagte, dass er zuvor nichts von solch einer Vielfalt regionaler Produkte im Land gewusst habe.

Die kulinarischen Sterne werden im Juni in der Staatskanzlei verliehen. Diese veranstaltet den Wettbewerb gemeinsam mit dem Landwirtschaftsministerium und in Kooperation mit der AGM.