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Zehn Anzeigen und 500 Rechtsextreme bei Kundgebung in Köthen

10.09.2018, 12:17

Köthen (dpa) - Bei dem sogenannten Trauermarsch nach der tödlichen Auseinandersetzung in Köthen in Sachsen-Anhalt hat die Polizei zunächst zehn Anzeigen aufgenommen. Es werde wegen des Verdachts der Volksverhetzung, der Beleidigung, Verstößen gegen das Versammlungsrecht sowie einer Körperverletzung gegen Pressevertreter ermittelt, sagte Sachsen-Anhalts Landespolizeidirektorin Christiane Bergmann am Montag in Magdeburg. Derzeit werde das Demogeschehen auf weitere Straftaten hin ausgewertet. Dafür nutze die Polizei sowohl eigene Erkenntnisse als auch Videoaufzeichnungen und Onlinematerial. Bei einer Kundgebung habe es ein offenes Mikrofon gegeben, dass von der rechtsextremen Szene belegt worden sei, so Bergmann.

Rechte Gruppen hatten für Sonntagabend spontan zu einer Demonstration durch Köthen mobilisiert. Rund 2500 Menschen folgten dem Aufruf, unter ihnen waren nach Angaben der Sicherheitsbehörden etwa 500 Rechtsextreme aus Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Thüringen. Anlass für die Kundgebung war eine tödliche Auseinandersetzung zwischen zwei Männergruppen in der Stadt. Ein 22 Jahre alter deutscher Staatsbürger starb, laut Obduktionsergebnis an Herzversagen. Zwei 18 und 20 Jahre alte afghanische Staatsbürger sitzen wegen des Verdachts der Körperverletzung mit Todesfolge in Untersuchungshaft.