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Zinswetten Alarmierender Befund

Ein Skandal ist, dass Verbände Millionenverluste teilweise in die Gebührenkalkulation einberechnet haben, und Bürger dafür zahlen müssen.

Von Michael Bock 06.12.2019, 18:57

Sachsen-Anhalts Kommunen und Zweckverbände haben durch hochriskante Zinswetten mehr als 80 Millionen Euro in den Sand gesetzt. Dieser Befund des Landesrechnungshofs ist alarmierend. Er dürfte aber nur die Spitze des Eisbergs sein.

Diese Vorgänge müssen lückenlos aufgeklärt werden. Dazu gehört, die für die Verluste Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Dazu gehört aber auch, die Rolle von Banken zu beleuchten, die Verbände mit wohlklingenden Versprechen in spekulative Wetten getrieben haben. Ein Skandal ist, dass Verbände Millionenverluste teilweise in die Gebührenkalkulation einberechnet haben, und die Bürger jetzt für die Fehler anderer zahlen müssen.

Die Lehre aus den erschreckenden Erkenntnissen kann nur diese sein: Hände weg von Derivaten! Diese hochkomplizierte Materie versteht in Sachsen-Anhalt nur eine Handvoll von Fachleuten. Den Kommunen sei gesagt: Diese Art von Zockerei hat mit seriöser Finanzpolitik rein gar nichts zu tun.