Frauenquote Zu wenig Frauen in Führungspositionen
Das Ziel, mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen, verfolgt Sachsen-Anhalt schon lange. Geschafft wurde es nicht.
Magdeburg (dpa) l Ob in der Landesverwaltung oder in Gremien von Unternehmen und Stiftungen unter Aufsicht des Landes: In Sachsen-Anhalt gibt es zu wenig Frauen in Führungspositionen. Das Land erreicht das selbstgesteckte Ziel von 50 Prozent Frauen nicht, wie die Ministerin für Justiz und Gleichstellung, Anne-Marie Keding (CDU), am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in Magdeburg erklärte.
In der Landesverwaltung inklusive Schulleitungen sei Ende 2017 ein Frauenanteil von 48,6 Prozent erreicht worden. Ohne Schulen seien es nur 36,1 Prozent, der Vergleichswert habe 2012 bei 31,2 Prozent gelegen. Von 34 Abteilungsleiterstellen in den Ministerien seien nur sieben mit einer Frau besetzt, sagte Keding. Bei 122 Amts- und Behördenleitungen seien es nur 28 Frauen.
"Das ist bei Weitem nicht das, wo wir hinwollen", sagte Keding. Um 50 Prozent zum Ende der Legislaturperiode zu erreichen, wie es im Koalitionsvertrag vorgesehen ist, seien noch größere Anstrengungen erforderlich. Mentoringprogramme für Frauen sollten fortgesetzt werden. Es solle bei Beurteilungen aber auch genauer darauf geachtet werden, dass neue Herangehensweisen und Formen von Führungsstil gefördert werden. Keding sagte, man dürfe nicht nur das eigene Ebenbild von vor 30 Jahren fördern.
Aber auch in Gremien von Unternehmen und Stiftungen entsendet das Land zu wenige Frauen. 29 Prozent Frauenanteil würden bei den Mandaten in Unternehmen erreicht, in den Stiftungen seien es 26 Prozent. Erstmals sei jetzt transparent gemacht worden, wer genau berechtigt sei, wen zu entsenden. Nun solle geprüft werden, ob die selbstauferlegten Vorschriften in Form von Satzungen und Gesellschafterverträgen nicht so geändert werden können, dass mehr Frauen die Gremien erreichen. Keding nannte als Beispiel die Vorschrift, dass Ressorts oft durch die Hausspitze vertreten würden. Wenn die männlich besetzt sei, könne der Frauenanteil nicht steigen. Im ersten Quartal 2019 solle dem Kabinett ein neuer Bericht vorgelegt werden.