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30 Jahre seit dem Mauerfall in Zahlen

Seit 1989 hat sich das Leben in Sachsen-Anhalt stark verändert. Ein genaues Bild des Wandels können die Zahlen der Statistiker liefern. Deren Jahrbuch stand 2019 ganz im Zeichen des Mauerfall-Jubiläums.

18.12.2019, 13:21

Halle (dpa/sa) - Mehr Autos, spätere Hochzeiten, kürzere Krankenhausaufenthalte: Sachsen-Anhalts Statistiker können Veränderungen im Land in den 30 Jahren seit dem Mauerfall genau beziffern. Der Vergleich von 1989 und 2019 stand bei der Vorstellung des Jahrbuchs des Statistischen Landesamts am Mittwoch im Mittelpunkt. Einige Beispiele:

VERWALTUNG: Die Zahl der Landkreise und Gemeinden hat sich drastisch verkleinert. Aus 37 Landkreisen 1990 sind 11 Landkreise geworden, von ehemals 1367 Gemeinden waren 2018 noch 218 erfasst. Dafür gibt es immer noch drei kreisfreie Städte. Grund sind zwei Gebietsreformen in den Jahren 1994 und 2007.

BEVÖLKERUNG: Die Bevölkerungsdichte hat sich von 141 Einwohnern pro Quadratkilometer (1990) auf 108 im vergangenen Jahr verringert. Insgesamt ging die Bevölkerungszahl von gut 2,96 Millionen auf 2,2 Millionen Mitte 2019 zurück. Seit dem Jahr des Mauerfalls ist das Durchschnittsalter der Sachsen-Anhalter dabei stark gestiegen - von knapp 38 auf knapp 48 Jahre.

WOHNUNGEN: 2018 gab es 41 000 Wohnungen mehr im Land als 1989 - insgesamt den Angaben zufolge knapp 1,24 Millionen. Deren Fläche hat sich im Schnitt von 65 Quadratmeter pro Wohnung auf 81 erhöht.

EHEN: Im Schnitt wird im Land rund alle 45 Minuten eine Ehe geschlossen, deutlich seltener als vor 30 Jahren. Wurden 1989 noch knapp 23 300 Ehen geschlossen, waren es vergangenes Jahr 11 370. Dafür ging die Scheidungsquote pro 100 Ehen zurück: von 37,5 auf 30,6. Brautpaare sind heute bei der Trauung im Schnitt 10 Jahre älter als 1990 - Männer im Schnitt 41, Frauen 38 Jahre alt. In die Statistik fließen auch Menschen ein, die etwa nach einer Scheidung erneut heiraten.

SCHÜLER: Nach einem kurzen Anstieg bis 1994 brach die Zahl der Schülerinnen und Schülern an allgemeinbildenden Schulen ein - von knapp 400 000 (1994) auf rund 175 000 (2010). Seitdem geht die Zahl wieder leicht nach oben. Für 2018 nennt das Amt einen Wert von knapp 200 000 Schülern.

KRANKENHÄUSER: Hier beruft sich das Landesamt auf Zahlen zwischen 1989 und 2017. Demnach hat sich die Zahl der Krankenhäuser um mehr als ein Drittel von 74 auf 48 reduziert. Die Zahl der Betten sank um gut 45 Prozent. Dabei werden die Patienten aber auch deutlich schneller entlassen: Die Verweildauer in Krankenhäusern sank von 16,8 Tagen auf 7,1.

PFLEGE: Drastisch erhöht hat sich dagegen die Anzahl von Pflegeheimen. Hier wird eine Steigerung von 168,2 Prozent auf insgesamt 633 Heime angegeben. Die dort verfügbaren Plätze sind von 21 163 auf 34 391 gewachsen.

AUTOS: 70,7 Prozent aller zugelassenen Fahrzeuge sind heute Autos - 1989 waren es erst knapp 48 Prozent. Dafür schrumpfte der Anteil an Motorrädern und anderer Krafträder: Dieser machte vor 30 Jahren noch 18,3 Prozent aus, in diesem Jahr lag er bei 5,4 Prozent.