76-jährige Mutter erschlagen? Motiv des Sohnes weiter unklar
Halle (dpa/sa) - Im Prozess gegen einen 51-Jährigen, der seine Mutter mit mehreren Hammerschlägen umgebracht und etwa zwei Monate lang in ihrem Haus liegen gelassen haben soll, bleibt das Tatmotiv unklar. Der Angeklagte äußerte sich auch am Montag am Landgericht Halle nicht zur Tat. Vielmehr bezeichnete er sein Verhältnis zu seiner Mutter als normal. Er habe aufgrund seines hohen Alkoholkonsums aber schon öfter einen Filmriss gehabt.
Ein psychiatrischer Sachverständiger charakterisierte den Angeklagten als einen ruhigen Typen, der sich auf Erinnerungslücken berufe. Die Tat entspreche nicht der Persönlichkeit des 51-Jährigen. Er habe keine negativen Äußerungen über seine Mutter gemacht. Zugleich gebe es keine Hinweise auf eine Persönlichkeitsstörung oder auf eine tiefgreifende Bewusstseinsstörung.
Die Leiche der 76-Jährigen war Mitte Februar in einem Wohnhaus in Merseburg entdeckt worden, weil noch immer der Weihnachtsbaum leuchtete. Der Sohn ist wegen Totschlags angeklagt. Er soll seine Mutter im Wohnzimmer mit mindestens vier Hammerschlägen gegen den Kopf umgebracht haben. Außerdem soll er ihr zwei Plastiktüten über den Kopf gezogen haben. Ein Rechtsmediziner berichtete am Montag von zwei Schädelbrüchen bei der Toten. Die Verwesung sei schon fortgeschritten gewesen.
An diesem Donnerstag sollen Staatsanwaltschaft und Verteidigung ihre Plädoyers halten. An dem Tag könnte auch das Urteil fallen.