Arbeitsagentur: Frauenanteil in Technik-Berufen stagniert
Halle (dpa/sa) - Beim Thema Frauen in technischen Berufen bewegt sich in Sachsen-Anhalt nur wenig. Der Frauenanteil in den sogenannten Mint-Berufen ändere sich seit Jahren kaum, teilte die Landesarbeitsagentur in Halle mit Blick auf den "Girls' Day" und "Boys' Day" am Donnerstag mit. 2018 seien 28 080 von 179 112 Beschäftigten in dem Bereich Frauen gewesen - ein Anteil von 15,7 Prozent. 2016 betrug der Anteil 15,8 Prozent. Die Abkürzung Mint steht für die Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik.
Auch der Frauenanteil bei den Auszubildenden in Mint-Berufen hat sich laut Arbeitsagentur seit 2013 nicht geändert. Er beträgt rund zehn Prozent. "Studien zeigen, dass Frauen etwa ihre mathematischen Fähigkeiten schon früh in ihrer Schulzeit häufig unterschätzen und deshalb Präferenzen für andere Fächer entwickelten", sagte Landesarbeitsagentur-Chef Kay Senius. Es müsse darum gehen, das Selbstbewusstsein von Mädchen frühzeitig zu stärken.
Die Berufschancen im Mint-Bereich seien so gut wie nie, betonte Senius. Es gebe ein großes Angebot an Ausbildungs- und Arbeitsplätzen. Technische Berufe bedeuten zudem im Durchschnitt ein höheres Einkommen. Beim "Girls' Day" öffnen am Donnerstag Betriebe, Hochschulen und Forschungseinrichtungen mit technischen und naturwissenschaftlichen Schwerpunkten ihre Türen für den weiblichen Nachwuchs. Seit 2011 gibt es analog dazu auch den "Boys' Day", bei dem Jungen Berufe kennenlernen sollen, in denen bislang meist Frauen arbeiten.