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Arbeitslosigkeit im Jahr 2019 deutlich gesunken

Hohe Arbeitslosigkeit war in Sachsen-Anhalt jahrelang ein großes Problem. Jetzt sinken die Quoten von Jahr zu Jahr rasant, wie aus einer Bilanz der Landesarbeitsagentur hervorgeht. Doch an einem rasanten Plus an Beschäftigten liegt das eher nicht.

03.01.2020, 10:35
Uwe Anspach
Uwe Anspach dpa

Halle (dpa/sa) - Die Arbeitslosigkeit in Sachsen-Anhalt ist voriges Jahr erneut gesunken. Im Schnitt waren 80 600 Menschen arbeitslos, wie die Landesarbeitsagentur am Freitag in Halle mitteilte. Das waren 7500 weniger als noch 2018. Die Quote lag bei 7,1 Prozent. Im Jahr 2018 hatte sie bei 7,7 Prozent gelegen, 2017 bei 8,4 Prozent.

"Mit Blick auf das gesamte Jahr 2019 ist positiv festzustellen, dass seit 1991 in Sachsen-Anhalt noch nie so wenige Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen waren", sagte der regionale Agenturchef, Kay Senius. Auch die Langzeitarbeitslosigkeit sei deutlich zurückgegangen. "Auf der anderen Seite wird die Fachkräftesicherung ein großes Problem für die Unternehmen in Sachsen-Anhalt bleiben."

Zum Jahresabschluss ist die Arbeitslosigkeit allerdings leicht gestiegen: Im Dezember waren rund 77 700 Männer und Frauen ohne Job und damit rund 3300 mehr als im November. Die Arbeitslosenquote stieg im gleichen Zeitraum um 0,3 Punkte auf 6,9 Prozent. Im Vergleich zum Dezember 2018 waren 5200 Sachsen-Anhalter weniger ohne Job - damals hatte die Quote bei 7,3 Prozent gelegen.

Bundesweit war die Arbeitslosigkeit hingegen erstmals seit sechs Jahren höher als im Vorjahresmonat: Laut amtlicher Zählweise waren 2,227 Millionen Menschen ohne Job. Das waren 18 000 mehr als vor einem Jahr. Die Quote lag bei 4,8 Prozent. Der Arbeitsmarkt sei weitgehend stabil, sagte der Vorstandschef der Bundesagentur, Detlef Scheele. "Spuren der konjunkturellen Schwäche sind aber erkennbar."

Den leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit in Sachsen-Anhalt wertet der regionale Agenturchef Senius als saisontypisch. Hochrechnungen zeigten jedoch, dass die Zahl der Beschäftigten im Vergleich zum Vorjahr zurückgeht, so Senius. "Hier wirkt offenbar die Demografie begrenzend für ein weiteres Wachstum."

Zum Vergleich: Bundesweit legte die Beschäftigung binnen Jahresfrist um 1,5 Prozent zu. Zudem dauert es laut Senius in Sachsen-Anhalt immer länger, freie Stellen zu besetzen. Im Dezember gab es gut 4700 neue Jobangebote. Jedes dritte kam aus dem Bildungs-, Sozial- und Gesundheitssektor.

Mitteilung der Agentur für Arbeit in Sachsen-Anhalt und Thüringen