1. Startseite
  2. >
  3. Sachsen-Anhalt
  4. >
  5. Buch zu Gedenkorten: Erinnerung an Diktaturopfer

Buch zu Gedenkorten: Erinnerung an Diktaturopfer

19.08.2018, 07:56

Berlin (dpa) - Gedenkstein, Museum oder Mahnmal - ein neues Buch stellt Erinnerungsorte für Opfer kommunistischer Diktaturen in mehr als 30 Ländern vor. Die Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur informiert in ihrer Dokumentation über 119 solcher Stätten. Die Publikation solle dazu beitragen, an erlittenes Unrecht von Millionen Menschen zu erinnern, schreibt Geschäftsführerin Anna Kaminsky im Vorwort. Die Auseinandersetzung mit den Verbrechen sei oft erst nach dem Fall des "Eisernen Vorhangs" möglich geworden.

Verwiesen wird zum Beispiel auf den stalinistischen Massenterror in der Sowjetunion. Es habe nicht nur Hunderttausende Todesopfer gegeben. Mehr als zwei Millionen Menschen seien 1937/38 festgenommen und in Zwangsarbeiterlager (Gulag) gesteckt worden. Zu den Verbrechen kommunistischer Regime zählt laut Kaminsky auch der Völkermord der Roten Khmer an der kambodschanischen Bevölkerung.

Gedenkorte in Albanien, Korea, Lettland, der Mongolei, Ukraine oder China werden in dem Buch vorgestellt. Für Deutschland sind auch das frühere zentrale Untersuchungsgefängnis der DDR-Staatssicherheit in Berlin-Hohenschönhausen und die Gedenkstätte Bautzen aufgeführt. Bautzen habe als Stasi-Gefängnis traurige Berühmtheit erlangt, heißt es. Die Haftanstalt war eine der größten in der DDR. Hier waren neben Kriminellen vor allem politische Häftlinge inhaftiert. Zwischen 1956 und 1989 wies die DDR-Geheimpolizei dort rund 2000 Männer und 400 Frauen ein.

Das Buch soll am Dienstag in Berlin (18.00 Uhr) vorgestellt werden. Der 21. August ist der 50. Jahrestag der Niederschlagung des Prager Frühlings. Mit dem Einmarsch der Truppen des Warschauer Pakts in die CSSR am 21. August 1968 endete der Versuch, einen "Sozialismus mit menschlichem Antlitz" zu schaffen, wie Kaminsky betonte.

Stiftung