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Corona-Regeln: Extra-Einschränkungen im Burgenlandkreis

Die Zahl der Corona-Infektionen im Burgenlandkreis ist massiv gestiegen. Der Landkreis verschärft die Regeln in der Pandemie deshalb extra. Dabei müssen sich alle Sachsen-Anhalter an neue Vorschriften gewöhnen.

29.11.2020, 23:01
Klaus-Dietmar Gabbert
Klaus-Dietmar Gabbert dpa-Zentralbild

Magdeburg (dpa/sa) - Bis kurz vor Weihnachten gelten in Sachsen-Anhalt noch strengere Corona-Regelungen als bislang. Es dürfen sich seit Dienstag nur noch fünf statt bislang zehn Menschen treffen. Und auch die älteren Schüler müssen sich an eine Mund-Nase-Bedeckung gewöhnen. Der Burgenlandkreis verschärft die Einschränkungen für die Bürgerinnen und Bürger von Mittwoch an zusätzlich, weil das Infektionsgeschehen dort besonders stark ist. Landrat Götz Ulrich bezeichnete die Regelungen als eine "Zumutung für die Bevölkerung". "Sie sollen aber einen drohenden Lockdown für den gesamten Burgenlandkreis verhindern, der die Bevölkerung und die Wirtschaft hart treffen würde."

In Weißenfels und seinen Ortsteilen gilt danach auf allen öffentlichen Plätzen und Straßen die Pflicht, eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen. Mit Abstand sei Weißenfels am stärksten von Corona-Infektionen betroffen. Dazu trügen auch Infektionen von Beschäftigten des Schlachthofs Weißenfels bei. Zudem weitet der Landkreis die Maskenpflicht aus, beispielsweise ist die Bedeckung von Mund und Nase Pflicht an Haltestellen und Bahnhöfen sowie vor und in Kirchen und gastronomischen Einrichtungen.

Von 260 gemeldeten Neuinfektionen entfielen laut einer Übersicht des Sozialministeriums in Magdeburg am Dienstag 110 auf den Burgenlandkreis. Die Zahl der Neuinfektionen mit Sars-CoV-2 je 100 000 Einwohner binnen einer Woche lag dort bei 230,92, landesweit waren es 102,79. Sachsen-Anhalt-weit sind 4352 aktuell Infizierte erfasst, nach 4369 am Vortag. Die Zahl der Gestorbenen, bei denen das Virus nachgewiesen wurde, stieg um 5 auf 181.

Bundes- und landesweit wird der Teil-Lockdown bis zum 20. Dezember fortgesetzt. Damit bleiben Restaurants, Hotels, Kultur-, Freizeit- und Sportbetriebe weitgehend geschlossen. Was sich am Dienstag geändert hat, um die Verbreitung des Coronavirus weiter zu bremsen:

KONTAKTE: Seit Dienstag dürfen sich bundesweit nur noch fünf statt zehn Menschen treffen. Dabei werden Kinder unter 14 Jahren nicht mitgezählt. Grundsätzlich hatten sich Bund und Länder darauf verständigt, dass diese fünf Menschen aus nicht mehr als zwei Haushalten stammen sollen. In Sachsen-Anhalt sieht die Landesverordnung keine Begrenzung der Zahl der Haushalte vor. Allerdings sind alle Bürgerinnen und Bürger gebeten, die Kontakte zu Menschen, die nicht mit ihnen zusammenwohnen, auf ein Minimum zu beschränken. Auf nicht notwendige private Reisen und Besuche, auch von Verwandten, sollen die Sachsen-Anhalter verzichten.

MASKENPFLICHT: Ab der siebten Klasse müssen Schülerinnen und Schüler nun auch im Unterricht eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen. Im Schulsport gibt es laut der Landesverordnung keine Maskenpflicht. Bisher gilt nur eine Maskenpflicht für alle auf dem Schulgelände, aber explizit nicht im Unterricht. Vertreter von Lehrern, Eltern und Schülern hatten immer wieder eine Einführung gefordert, um das Ansteckungsrisiko zu senken.

Der Burgenlandkreis sieht für Schülerinnen und Schüler ab der siebten Klasse Wechselunterricht bis Weihnachten vor. Klassen- und Kursgrößen werden auf 15 Kinder und Jugendliche begrenzt, wie der Landkreis mitteilte. Ausgenommen seien Klassen bis zur Jahrgangsstufe sechs. Ziel sei, Kontakte zu minimieren und die Busse im Schülerverkehr weniger auszulasten.

EINKAUFEN: Bundesweit gelten schärfere Regeln dafür, wie viele Menschen gleichzeitig in einem Laden einkaufen dürfen. Bis 800 Quadratmeter Fläche ist ein Kunde pro 10 Quadratmeter erlaubt, für alle darüber hinausgehenden Flächen nur einer pro 20 Quadratmeter. Zudem gilt die Maskenpflicht nun auch auf Parkplätzen und auf den Plätzen vor Einkaufsläden.

LICHTBLICK FÜR JUNGE SPORTLER: Eine vorsichtige Öffnung gewährt Sachsen-Anhalt im Bereich des Kinder- und Jugendsports. Dort wird Training in Gruppen von bis zu fünf Personen einschließlich der Betreuer oder Trainer möglich sein. Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) sagte, das solle auch für Ballett- und Tanzunterricht gelten.

DAS ZIEL: Erklärtes Ziel von Bund und Ländern ist es, die Zahlen auf eine Größenordnung von 50 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner in einer Woche zu senken. Das würde dafür sorgen, dass das Gesundheitssystem nicht überfordert wird und die Fälle nachverfolgt werden können.

Infos zur Verlängerung des Teil-Lockdowns in Sachsen-Anhalt

Aktuelle Eindämmungsverordnung Sachsen-Anhalt

Infos Bildungsministerium zu den Corona-Regeln

Pressemitteilung Sozialministerium zu Fallzahlen vom 1.12.2020

Burgenlandkreis zu Corona