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Essen auf Rädern im Land gefragter

Viele Kantinen und Restaurants sind wegen der Corona-Krise zu, selbst der Einkauf im Supermarkt ist anders. Gerade ältere Menschen sind auf Lieferdienste angewiesen. "Essen auf Rädern" spürt das.

05.04.2020, 08:13

Halle (dpa/sa) - Kein Mittagstisch ums Eck, kein Verweilen im Bistro: Wegen der Corona-Beschränkungen fallen einige Möglichkeiten weg, um mittags warm zu essen. Gerade für ältere Menschen, die besonders Kontakt - und somit auch den Einkauf im Supermarkt - vermeiden sollten, ist die Situation schwierig. Einige Angebote wie "Essen auf Rädern" spüren deshalb eine größere Nachfrage, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab.

"Die Corona-Krise hat weitreichende Folgen für gastronomische Einrichtungen", teilte die Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt in Halle mit. Besonders für ältere Menschen, aber auch für Berufstätige sei die Situation eine besondere Herausforderung. Ein Mittagessen zu realisieren, sei schwieriger. Mobile Lieferdienste könnten helfen.

Die Verbraucherzentrale des Landes hat deswegen online eine Liste mit "Essen auf Rädern"-Anbietern aus Sachsen-Anhalt - also Lieferdiensten fertig zubereiteter Mahlzeiten - zusammengestellt. Mehr als 70 Namen finden sich darauf. Der Vorteil: Die Anbieter würden auch in ländliche Regionen Essen ausliefern, hieß es.

Einige Anbieter spürten bereits eine größere Nachfrage. Die Volkssolidarität Köthen etwa, die das mobile Verpflegungssystem anbiete, hätte bereits rund ein Dutzend neuer Kunden, sagte eine Sprecherin der Volkssolidarität. Diese seien zuvor in der Tagespflege gewesen. Da diese aufgrund der Corona-Krise geschlossen werden musste, würden die Pflegebedürftigen nun mit Essen beliefert.

Auch die Volkssolidaritäten Saale-Kyffhäuser sowie Dessau-Roßlau spürten einen leichten Anstieg. Das Essen könne telefonisch bestellt werden. "Aber einige haben aus Angst auch abbestellt", sagte eine Sprecherin der Volkssolidarität Saale-Kyffhäuser. Denn gerade Ältere, die somit zur Risikogruppe gehörten, seien verunsichert, ob das Coronavirus in der Mahlzeit übertragbar sei.

"Aktuell gibt es keine belegten Erkrankungsfälle, in denen der Erreger über Lebensmittel oder Speisen übertragen wurde", hieß es von der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt. Um ganz sicher zu gehen, könne das gelieferte Essen allerdings erneut erhitzt werden. So würden potenzielle Viren sterben. Außerdem sollten die Kunden nach dem Berühren der Verpackung gründlich ihre Hände waschen und möglichst auf kontaktlose Zahlungen wie etwa eine Rechnung umsteigen.

Darüber hinaus wies die Verbraucherzentrale potenzielle Neukunden darauf hin, vor einer Bestellung nachzufragen, ob längerfristige Verträge oder andere Lieferzeiten beachtet werden müssten. Um das Coronavirus einzudämmen, gelten in Sachsen-Anhalt derzeit strenge Vorschriften. So sind nach der aktuell gültigen Corona-Verordnung Gaststätten derzeit für den Publikumsverkehr geschlossen. Nur Lieferungen, Mitnahme oder Außer-Haus-Verkäufe sind zulässig, so lange ein Mindestabstand zwischen den Menschen beachtet wird.

Anbieter von Essen auf Rädern in Sachsen-Anhalt

Corona-Verordnung