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Explosion in Halberstadt: Hintergründe weiter unklar

Nach einer Explosion in einem Wohnhaus werden großen Mengen Chemikalien gefunden. Jetzt ist klar: Gefährlich sind sie einzeln zumindest nicht. Die Aufregung für die Nachbarn samt Evakuierung in Halberstadt hat ein Ende.

25.05.2019, 23:01
Fahrzeuge der Feuerwehr und der Polizei nahe des Einfamilienhauses in Halberstadt. Foto: Matthias Strauss
Fahrzeuge der Feuerwehr und der Polizei nahe des Einfamilienhauses in Halberstadt. Foto: Matthias Strauss dpa

Halberstadt (dpa/sa) - In Halberstadt ist die Evakuierung nach der Explosion in einem Einfamilienhaus aufgehoben worden. Alle Bewohner konnten am frühen Morgen wieder in ihre Häuser zurück, wie Stadt und Polizei am Montag mitteilten. Experten hatten die in dem Haus gefundenen Chemikalien untersucht und festgestellt, dass sie einzeln keine Gefahr darstellten. Die Stoffe könnten legal erworben werden. Im Gemisch könnten sie allerdings gefährlich sein. Es handle sich um Substanzen, die geeignet seien, Sprengstoff oder Drogen herzustellen, sagte eine Polizeisprecherin. Das Landeskriminalamt wird die Stoffe nun genauer untersuchen.

Was genau der 43-Jährige vorhatte, der bei der Explosion am Sonntag schwer verletzt wurde, müsse noch ermittelt werden. Der Mann sei nach einer Zeit im künstlichen Koma wach und ansprechbar. Er wurde auch schon befragt. Nähere Angaben dazu machte die Polizeisprecherin allerdings nicht. Der Mann sei inzwischen in eine Magdeburger Klinik verlegt worden, wo seine Verletzungen besser behandelt werden könnten. Unter anderem hat er schwere Verbrennungen. Gegen den 43-Jährigen wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion eingeleitet.

Nach der Explosion in dem Haus in der Siedlung am Stadtrand der 40 000-Einwohner-Stadt fanden Experten des Landeskriminalamts und der Feuerwehr in diversen Räumen unterschiedliche Chemikalien. Weil diese zunächst gefährlich aussahen, wurden Gebäude im Umkreis von 300 Metern um das Einfamilienhaus evakuiert. Eine Gefahr für die rund 650 Anwohner sollte somit ausgeschlossen werden.

Die Stadt richtete eine Notunterkunft ein, stellte 250 Feldbetten in einem Freizeit- und Sportzentrum auf und sorgte für die Verpflegung der Menschen. In der Notunterkunft übernachteten schließlich nur 36 Menschen - und vier Hunde, wie eine Sprecherin der Stadt sagte. Eine Gulaschkanone stand bereit, selbst für Hundefutter habe die Stadt gesorgt. Die meisten Menschen aus dem Umkreis übernachteten bei Freunden oder Bekannten.

Unterdessen bleibe das Haus, in dem die Explosion stattgefunden hatte, als Tatort beschlagnahmt, sagte eine Polizeisprecherin. Nun sei die Spurensicherung an der Reihe. Es werde alles geprüft, was für das Strafverfahren wichtig sei. Die Substanzen würden abtransportiert. Zum Umfang der gefundenen Chemikalien konnte die Polizeisprecherin zunächst keine genaueren Angaben machen. Klar sei, dass in diversen Räumen unterschiedliche Gefäße vom Fass bis zur Dose entdeckt worden seien.

Pressemitteilung der Polizei